Tag 12 – Lagerolympiade und Taufe

Nachdem wir uns alle am Nachmittag des Dienstags ausruhen durften, stand für den Mittwoch wieder ein ereignisreicher Tag in Blidingsholm an.
In der Morgenrunde riefen wir die Lagerolympiade ein. Wer diese gute Tradition der Langerweher Pfadfinder nicht kennt: gemischte Teams treten gegeneinander im Wettkampf an. Geschick, Sportlichkeit und Gehirnschmalz werden gefordert.

Vor dem Mittagessen bekamen die vier Gruppen den Auftrag, sich einen Namen und einen Schlachtruf für ihre Gruppe auszudenken. Außerdem sollten sie sich eine Fahne basteln.

In dieser Zeit bereiteten wir Leiter letzte Spiele vor und schrieben den Rätselpart ab.

Nach Cornflakes und Müsli zum Mittag ging es dann los: Das gesamte Lagerpersonal begab sich auf einen nahen Platz um unter der Anleitung von E und I, ihres Zeichens bisher besser bekannt unter Peter und Manuel ein Spiel nach dem anderen zu bestreiten. Darunter waren Spiele wie Fließband, Seilparcours, Feuermachen und Stiefelweitwurf. In den Zeiten zwischen den Spielen wurden die Rätsel gelöst, die sich mit Zahlenreihen und Geheimschrift beschäftigten. Darüber hinaus mussten Personen im „Wer bin ich?“ erraten werden (z.B. Angela Merkel, Teufel und Elmar) und ein paar sinnlose Fakten vervollständigt werden.

Wir beeilten uns mit der Auswertung und ziemlich schnell konnten wir die Gewinner verkünden – Gruppe 4 hatte gewonnen.

Nach dem Abendessen, sehr leckere Hamburger und wieder mal ein Lob an das Küchenteam, trafen wir uns zur Abendrunde. Wir wollten auch ein Gruppenfoto machen.
Wer uns kennt, der weiß was das heißt: Lagertaufe.
Jeder, der zum ersten Mal an einem Sommerlager teilnimmt, wird bei uns getauft – um ihn mit allen Wassern zu waschen und in der Lagergemeinde schlussendlich willkommen zu heißen.
Der Weg der Täuflinge führte über Wiese, durch Wald und Dickicht und endete schließlich im See. Alle hatten riesengroßen Spaß.

Den Abend ließen wir mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang am Lagerfeuer ausklingen.

Mückenzähler. 6720.

Tag 11 – Kanutour II

Wir erinneren uns: Unsere Protagonisten (wir!) waren am Montag mit ihren Kanus bzw. per Pedes aufgebrochen zum Außenlager Falaboda.

Am Dienstagmorgen klingelte der Wecker sehr früh: Um 5:30 ging mein Handywecker und weckte ein paar der müden Hiker auf. Die mit dem tieferen Schlaf wurden sogleich durch ein lautstarkes „Aufstehen“ aus ihren Schlafsäcken geworfen. Wir hatten alle in einem Raum geschlafen – das erleichtert das Wecken.

Nach einem kurzen Frühstück (Brot mit Nutella (!), Käse und reste vom Nudelsalat von gestern) verließen wir wieder das Haus. Hier hieß das: Alles säubern und aufräumen, den Übernachtungscheck einschmeißen und schließlich alle Türen zu ziehen. Kein Schloss.
Die Wös machten sich mit den Leitern auf zur Kanuanlegestelle, wo wir am Tag vorher die Kanus hinterlassen hatten und unsere Gruppe stellte sich in Formation und ging den Fußweg zurück zum Lager.

Unser Weg führte uns erst direkt entlang einer Straße. Eigentlich blöd. Aber es war ein schwedische Straße. Auf unserem 7 km langen Marsch hatten wir Kontakt mit 12 Autos. Fast schon idyllisch.
Wir machten Rast in Urshult, einem kleinen Dörfchen (hälfte Luchem? Höchstens!) und deckten uns im kleinen Supermarkt mit Süßigkeiten für die nächsten drei Wiedergeburten ein. Außerdem plünderten wir den lokalen Souvenirladen.
Wer rastet, der rostet, deswegen gingen wir weiter. Der Weg Richtung Ryd, den wir nun laufen mussten, war eine alte, stillgelegte Bahnstrecke (ich glaube, den Weg hatte ich schon einmal erwähnt). Der alte Wanderer weiß: es gibt nichts Schlimmeres, als gerade Strecken, die sich in der Unendlichkeit zu verlaufen scheinen. Und der alte Bahnbauer weiß: Schienen müssenmöglichst kurvenfrei verlegt werden. Jap. Richtig. Unser 8 km langer Weg besaß 5, maximal 6 Kurven. Er zog sich allerdings ein wenig.
Um 11:50 kamen wir schließlich doch noch auf dem Lagergelände an. Die Rover waren schon lange von ihrer Tour zurück und gerade waren die Wös mit den Booten am Kanuanleger angekommen. Pfadfindertiming pur.

Wir hatte allesamt nocht etwas Weiteres gemeinsam: Wir waren kaputt. Die Einen kamen vom Wandern, die Anderen vom Kanufahren und der Rest war in aller Herrgottsfrühe aufgestanden. Es folgte also ein ruhiger, schläfriger Nachmittag, dessen Wölflingsgeschrei auf ein Minimum reduziert war und an dem man fast schon die Zelte trocknen hören konnte. Wenn es denn nicht geregnet hätte.

Zum Abend hin versuchten wir ein Lagerfeuer anzumachen. Erst draußen und in groß, doch dann kam eine große Regenschauer und machte das Freilagerfeuervergnügen zu nichte. Wir zogen um in die Großjurte, wo wir das Feuer etwas verkleinern mussten. Stockbroten konnten wir aber trotzdem darüber backen.

Tag 10 – Kanutour I

Wir hatten Großes vor an diesem Montag. Besonders die Rover.
Wer Großes vorhat, der muss auch früh aufstehen. Das stand schon in der Bibel. Oder war es der Koran? Egal.

Um 7:00 war Wecken angesagt, um 8:00 Frühstück. Um 9:30 trafen wir uns zur Morgenrunde und zum letzten Besprechen, was wir so alles brauchen.
Zum Kanufahren.
Jawohl, wir haben heute eine Kanutour gemacht.

Die Juffis und Pfadis (samt Leiter) sind mit dem Kanu vom Zeltplatz zum Außenlager Falaboda gefahren, die Wös mit Leitern dort hin zu Fuß. Am Dienstagmorgen werden dann Wös und Leiter zurückpaddeln, während die Pfadis und Juffis die Fußstrecke zurück zum Platz gehen.
Währenddessen haben sich die Rover eine größere Tour vorgenommen: Sie werden am Montag weiterfahren, um eine Landzunge herum und dann auf der anderen Seite an einem Kanuzeltplatz schlafen. Am Dienstagmorgen werden sie dann mit allen anderen zusammen zurück auf den Platz kommen. So ist zumindest der Plan.

Ich war in der Gruppe der Juffis und Pfadis, also derer, die zuerst mit dem Boot unterwegs waren.
Um 12:00 waren wir, pünktlich, am Ablegeplatz der Kanus, eingedeckt mit unseren Schwimmwesten und Paddeln, dabei unsere Schlafsäcke, unsere Isomatten und in einer Kiste das Essen für den Abend und den nächsten Morgen.
Wir schoben die Rover in ihren Kanus ins Wasser und gleiteten dann ebenfalls hinein. Kurze Paddelschwünge, links, rechts: Alles klar, funktioniert.
Dann die erste Ernüchterung. Wir hapern an einer simplen Stromschnelle. Ok, nicht ganz so simpel, überall sind Steine und Durchkommen gegen den Strom scheint nur durch eine kleine Schneise möglich. Wir schaffen es, brauchen aber sehr lange.

Die Abenteuerinsel ist unser erster Umtrageplatz. Ein Aalwehr verhindert das direkte weiterfahren in den nächsten See. Es folgen ein paar Strecken, noch eine weiter Umtragestation (mit einer Begegnung mit der Rovertruppe), das Überqueren eines großen Sees und schließlich das Suchen nach der Anlegestelle für das Außenlager Falaboda. Als auch das gefunden, die Kanus auf Land geschleppt waren konnten wir uns den Kilometer ins Landinnere aufmachen. Dort sollte uns eine umgebaute Scheune erwarten.
Tat sie auch – und sie war toll!

Hinter vollständig unverschlossenen Türen verbarg sich im alten Heulager ein Schlafraum und im alten Viehstall der Aufenthaltsraum. Alles war super ausgebaut und nett zurecht gemacht. Eigentlich viel mehr, als man für einen Schlafplatz für eine Nacht braucht. Aber wir wollen uns nicht beschweren.

Der Fußtrupp mit den Wölflingen kam eine Stunde nach uns an. Wir aßen unseren mitgebrachten und von Manuel verfeinerten Nudelsalat, spielten ein, zwei, drei Runden ein improvisiertes Werwolf-Spiel und gingen um 21:00 ins Bett. Morgen früh um 5:30 ist wecken, damit alle pünktlich um 12:00 wieder im Lager sind – dann müssen die Kanus abgegeben werden.

Von den Rovern kommt um Kurzvorbettgehzeit noch eine SMS: „Gute nacht an alle, uns gehts blendend! Super schön hier! LG, die rover mädls“. Eine, wenn auch kleine Sorge weniger. Die Rover hatten ihren Schlafplatz gefunden und waren wohlauf.

Gute Nacht, heute in einer Scheune, ganz ohne Mückengefliege.

Mückenzähler: 6602.
Leider war die Zeitangabe dieses Beitrags falsch gesetzt, weshalb der Eintrag nicht ganz oben in der Liste auftauchte. Das ist jetzt behoben.

Tag 09 – Bergfest mit Andrew Lloyd Webber, Elchen und Nutella

Der neunte Tag im Lager war ein Sonntag. Nicht irgendein Sonntag, nein, der Sonntag in der Mitte des Lagers.

Wer schon einmal mit den Pfadfindern Langerwehe unterwegs war, der weiß, dass es an so einem Datum nur eine Aktion geben kann. Richtig. Das Bergfest.

Schon am Morgen erwartete uns ein nahezu dekadentes Frühstück: Es gab Speck! Hmmjam!

Nach einer ausgedehnten Sonntagsmorgenrunde, dem Bemalen von Elmar durch die Roverinnen und bei immer wechselndem Regen war es dann Aufgabe der Stufen unter dem Motto „Schweden“ in einem Lied, einem Sketch, einem Theaterstück oder einem Text die von uns vorgegebenen Begriffe möglichst kreativ unterzubringen. Dabei natürlich passend verkleidet!

Während schon Stufen die ausgefeiltesten Reime hin- und hergeschoben wurden, während bereits Kostüme fertig gestellt wurde setzte Elmar im Namen der Leiter den Stift auf das Papier und erdachte sich die abendliche Bühnengestaltung.

Wie es sich in unserer Tradition ebenfalls für ein Bergfest gehört gab es am Abend ein großes Essen: Das Kochteam hat ein schwedisches Buffet hergezaubert. Die Meinungen gingen von lecker, über gewöhnungsbedürftig bis hin nach BAAAH.

Nach dem Essen dann trafen wir uns alle in der Großjurte (zwischendurch irgendwann übten natürlich noch die Leiter…). Die Gruppen stellten ihre Beiträge vor.
Die Wölflinge lasen einen Text vor, die Juffis machten eine Nachrichtensendung, die Pfadis sangen ein, nein, eigentlich drei Lieder und die Roverinnen stellten illuster eine Elchhochzeit dar. Alles war außerordentlich großartig und ein Lacher übertönte den anderen. Als dann wir Leiter an der Reihe waren und die Ohren der Kids mit unserem Musicalgesang umspielten, das war ein krönender Abschluss für einen sonst auch gelungenen Abend.

Die Kostüme der Personen wurden prämiert (Jonas und Alina gewannen) und der Abend wurde bei einem kleinen Feuer in der Großjurte ausklingen gelassen. Moment, Feuer? Ja! Wir durften am Sonntag wieder Feuer in geschlossenen Räumen machen – das ließen wir uns natürlich nicht nehmen.

Dieser Abend wurde allerdings nicht lange, denn viele suchten schon früh ihre Schlafsäcke auf. Immerhin stand für Montag Großes an. Besonders für die Rover.

Mückenzähler: 6589.

Tag 08 – Säubern, Klettern (not!) und Mückern

Auf so einem großen Zeltplatz, wie es hier in Blidingsholm der Fall ist, muss ein jeder seinen Part erfüllen. Dass man alles reinlich und sauber hält, ist für uns als Pfadfinder natürlich völlig normal. Es müssen die Fußgänger und Nicht-Pfadfinder-Gruppen hier am Platz sein, die trotzdem ein bisschen Müll auf den Wegen hinterlassen – es kann gar nicht anders sein. Und außerdem muss sich ja auch jemand für die Gemeinschaftsduschen verantwortlich fühlen. Jedenfalls: Heute waren wir an der Reihe, den Platz sauber zu halten. Dazu bekommt die Gruppe (=wir) einen kleinen Ziehkarren, in dem alles nötige Putzzeug inkl. Anleitungen aufgereiht ist.

Wir teilten uns auf und zogen über den Platz: Die einen sammelten den Müll auf diesen Wegen, die anderen Müll auf jenen. Die Rover übernahmen das Duschhaus, was sie schrubbten und von Mücken befreiten. Parallel dazu hatten sie sich übrigens zwei Kanus von einem Nachbarstamm geliehen, damit sie einmal kurz austesten konnten, wie sehr ihre Kanufähigkeiten vorhanden waren. Immerhin haben sie am Montag und am Dienstag noch Größeres als der Rest des Stamms vor! Aber dazu … später mehr.

Nach einer guten Stunde war der Platz frei allen Mülls und Mücken. Bevor wir uns dem restlichen Tagesgeschäft widmeten, nutzten wir noch den siebten (und wahrscheinlich erstmal letzten richtig) guten Tag zum Waschen. Manuel wandelte dabei die gestern Abend frisch durch die Fischstäbchen gewonnene Kraft in Translationsenergie um und ließ ein paar Baumstämme Newtons Kraftgesetze fühlen. Mit anderen Worten: Er spaltete Holz, das wir von einem abreisenden Nachbarstamm großzügigerweise zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Aber das Wetter war immer noch schön, es brauchte als sicherlich noch etwas Zeit, bis wir es benutzen konnten.

Um 14:00 hatten wir ein Date. Ein Date mit Paula. So hieß die Dame des Zeltplatzes, die uns über die Kletterwand führen wollte. Die Kletterwand besteht aus drei Teilen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und ist auf der anderen Seite des Flusses hier installiert. Erst einmal mussten wir also alle Mitkletterer mit einem kleinen Ruderboot übersetzten. Kein Problem für uns durchtrainierte Hochleistungspfadfinder.
Doch kurz bevor alle (darunter: ICH!) im Kletterpark waren, wurden wir auch schon wieder auf offenem Wasser zum Umkehren gebeten. Warum? Das erfuhren wir später: In der Kletterwand hatten es sich ein paar schwedische Hornissen (die hier gar nicht so selten wie in Deutschland sind) gemütlich gemacht. Unsere Kletterführerin stellte das leider erst zu spät fest und holte sich ein paar Stiche ab.
Kein Klettern für uns. Schade!
Regen setzte tatsächlich auch noch ein und legte einen leichten Hauch Kühle über den Platz. Sehr angenehm.

Auch wenn wir nicht klettern konnten, natürlich wussten wir trotzdem viel mit der Zeit anzufangen. Wir spielten Volleyball, trieben uns im Düsterwald herum, erforschten die Morde in Black Stories oder lasen ein gutes Buch. Es gibt immer was zu tun.

Hätten wir gewusst, wie friedlich diese Stunden rückblickend waren, wir hätten sie wohl besser ausgenutzt.
Denn mit einsetzendem Sonnenuntergang kamen langsam, aber dann doch ganz drastisch Monstermücken. „Monster“ nicht etwa, weil sie so groß wären – das wäre ja noch schön gewesen, dann hätten wir sie besser getroffen. Nein. „Monster“ weil sie so viele sind! Verweilte man mehr als eine Minute an einer Stelle, so waren mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent 88 Mücken in mittlerer Körperentfernung von 66 mm um einen herum. Und schwirrten und flogen weg und kamen wieder und schwirrten und setzten sich und suchten ein flauschiges Plätzchen UND STACHEN. Überall Mücken, immer um uns herum.
Die Ersten hielten es um 21:00 nicht mehr aus und zogen sich in ihr Zelt zurück. Dort waren zwar auch Mücken, doch hatte man diese getötet, würden zumindest nicht ganz so viele neue durch die Lücken wieder hereinkommen.
Wir trugen „Nordic Summer“ auf – von den Einheimischen als das „letzte Mittel“ gepriesen. Eine Paste die nach purem Rauch stinkt. Assoziationen laufen von Lagerfeuer, über Fleisch bis Räucherlachs. Selbst dieses letzte Mittel schien nichts zu wirken. Und so waren wir gleichzeitig nerven- und ratlos als etwas eigenartiges passierte.
Um 23:30 gingen die Mücken. Kein Summen am Ohr, kein nervöses Zucken mit den Händen! Die Mückenplage war wieder auf Normalniveau.
Seltsam. Aber beschweren tun wir uns nicht.

Mückenzähler nach diesem Tag: 6524.

Und jetzt bete ich für einen mückenfreieren Abend. Ach was. Ich glaube fest an ihn.

Für besorgte Eltern möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass es zwar wirklich viele Mücken sind, die hier in den Abendstunden die Luftlöcher unsicher machen, und durchaus auch ein paar Mückenstiche einstehen, ich aber weiter oben aus rein dramaturgischen Gründen übertrieben habe. Allen Kindern geht es gut. Auch heute noch.

Tag 07 – Stufen, Susen und Mücken

Den Freitag (unser 7. Tag im Lager in Schweden) ließen wir nach dem Frühstück mit einer ausgedehnten Morgenrunde beginnen: Elmar erzählte uns eine Geschichte vom Vergissmeinnicht und wir spielten ein paar Runden mit dem Ball um die Wette.

Der restliche Tag war als Stufentag geplant.

Die Wölflingsstufe ging zum See und bastelte Schiffe. Florian und Peter hatten sich extra Baumaterialien aus Fernost einfliegen lassen!
Die Juffis und die Pfadis machten erst jeweils eine Runde, in der sie über das vergangene Lager sprach – Positives und Negatives. Danach spielten wir ein Volleyballturnier – unser tolles Netz steht schließlich immer noch! Eigentlich wollten wir zu dieser Zeit einen alten, verkommenen, aber typisch schwedischen Schrottplatz in der Stadt Ryd aufsuchen, doch fehlte uns leider die Zeit dazu.
Während all dem bereiteten die Rover, nachdem sie am Morgen noch in der Sauna waren, ihren Montag und ihren Dienstag vor – wir haben alle Großes geplant, die Rover sogar noch Größeres. Aber mehr dazu … später. Nach ihrer Planungsphase gingen die sieben Mädels nach Ryd an einen See, mal etwas schwedische Landschaft außerhalb des Zeltplatzes kennenlernen.

Um 18:00 zogen Manuel, Stefan und ich unsere Kluft an, setzten uns in unseren Lieblings-Land-Rover und fuhren nordwärts nach Växjö. Zum Flugplatz. Denn hier kam um 20:20 unsere Mitleiterin Susanne an. Sie zählt ihre Tage und Stunden, bis sie bei uns ist jetzt rückwärts. Susi kam an, wir fuhren wieder zurück nach Blidingsholm und Susi fuhr mit offenem Mund mit: Soviel Wald, soviel Natur – soviel nichts! Wir haben uns da schon dran gewöhnt, aber diese Größflächigkeit noch mal mit anderen Augen mitzuerleben macht es einem dann doch auch noch mal selbst bewusst.

Am Abend dann, zurück im Zeltlager erwartete uns eine Überraschung: Mücken. Dass hier Mücken sind, dass weiß der fleißige Leser bereits – nicht zuletzt klärt darüber sehr transparent unser völlig frei erfundener Mückenzähler auf. Aber das, was uns an diesem Abend erwartete, das war selbst für unsere Mückengewöhnungsstufe außergewöhnlich. Mücken. Mücken. Mücken. Überall Mücken!
Noch hatten wir ein lachendes Auge und nahmen es mit Fassung: Wir reihten ein paar (noch lange, lange nicht alle) Mücken auf dem Tisch in einer Reihe auf. Leider ließ sich der Mückenhauptmann davon nicht abschrecken.

Der Abend wurde leider wieder mit ohne Lagerfeuer beendet – es war immer noch Feuerverbotsstufe 5e.

Mückenzähler: 1590, davon in einer Reihe: 38.