Endlich wieder Internet! Keine Sorge liebe Eltern, uns geht es allen gut. Wie befürchtet hatten wir in der tiefen Wildnis des Nationalparks keinen Netzempfang und konnten daher auch keine Berichte schreiben. Wir haben einiges erlebt in den letzten Tagen, wovon wir euch nun Tag für Tag berichten wollen.
Tag 10
Wir bauten alle unsere Zelte ab und packten unsere Rucksäcke für die bevorstehende Abreise vom Jamboree. Unser Bus, der eigentlich gegen 14 Uhr ankommen sollte, hatte Verspätung und wir befürchteten daher, dass wir unseren Anschlussbus in Ulaanbaatar Richtung Nationalpark nicht mehr erreichen würden. Doch nach einer kleinen Verhandlung mit dem Busfahrer, fuhr uns dieser schließlich auf direktem Weg vom Jamboree zum Terelj Village im Park. Yeah! Dort angekommen erkundeten wir das kleine Dorf und aßen in einem kleinem Jurten-Restaurant zu Abend. Unsere Zelte schlugen wir kurzerhand nebenan auf.
Tag 11
Unsere Hike geht los! Doch bereits nach einen Kilometer standen wir bereits vor unserem ersten Hindernis. Der Fluss, den wir laut Karte überqueren wollen, hat leider keinen Fußgängerüberweg. Also schnell die Schuhe aus und hindurch watscheln, würde nicht genau in diesem Moment ein kleiner Sturm aufziehen, der die Strömung ordentlich beschleunigt. Nachdem alle sicher auf der anderen Seite angekommen waren, ging es weiter durch die mongolische Prärie. Stundenlang wanderten wir über endlos lange Grasebenen, vorbei an dutzenden mongolischen Jurten und Kuh-, Jack-, Schaf-, und Ziegenherden. Nach einem Drittel der Strecke, kam uns ein Hund aus einer Jurte entgegengelaufen der uns fortan (unfreiwillig) begleitete. Am Abend schlugen wir erschöpft unser Lager an einem Waldrand auf. Kaum angekommen wurden wir auch schon von dem Bewohner der nahegelegenen Jurte angesprochen und auf ein Glas Milch eingeladen. Unsere anfängliche Befürchtung noch mehr vergorene Stutenmilch trinken zu müssen, schlug bald in große Freude um als man uns leckeren Käse, Yoghurt und warme Kuhmilch anbot. Alles selbst und per Hand gemacht versteht sich! Auch wir boten unser Essen an und verbrachten eine Zeit mit der ganzen mongolischen Familie. Ein sehr spannendes Erlebnis für uns!
Tag 12
Wir beschlossen von unserer anfänglich geplanten Route zum Gunjim Sum-Tempel abzusehen, da die Hike mit vollgepackten Rucksäcken nicht zu einer zu großen Belastung für alle werden soll. Wir steuerten also einen längeren Rundweg zurück zum Terelj Village ab und wanderten erneut entlang eines Trampelpfades durch Wiesen und Täler. Unser Lager schlugen wir abends am Waldrand auf und kochten unsere nächste Portion Reis. Unser Fahrtenhund wich augenscheinlich nicht mehr von unserer Seite und auch wir hatten ihn schon ins Herz geschlossen. Wir tauften ihn feierlich (nach mehreren demokratischen Abstimmungen) auf den Namen „Moses Hundi von Oy“.
Tag 13
Eigentlich wollten wir an diesem Tag nur eine kurze Strecke wandern und dabei in die Nähe des Villages zurückkehren. Auf Grund eines Navigationsfehlers jedoch, wanderten wir ca. 3-4 Stunden durch ein steiles Waldgebiet, um uns anschließend wieder in der Nähe unseres Lagerplatzes wiederzufinden. Wir überwanden den aufkommenden Frust und motivierten uns, den Rest der Strecke trotzdem noch durchzuziehen. Am Abend schließlich wurden wir für unsere Mühe belohnt. Direkt an einem großen Fluss gelegen, fanden wir einen wunderschönen Lagerplatz auf dem wir unsere Zelte aufschlugen. An diesem Abend blieb uns auch der Regen erspart und wir konnten einen gemütlichen Lagerfeuerabend genießen.
Tag 14
Da uns der Platz so gut gefiel, beschlossen wir noch einen weiteren Tag auf dem Platz zu verbringen! Am Morgen wurden wir von einer Kuhherde geweckt, die Rast direkt vor unserem Zelt machten. Ein Trupp ging los Richtung Terelj Village um einzukaufen, während der Rest auf ihren Isomatten vor sich hin dösten oder kurzerhand den höchsten Berg der Umgebung bestiegen um schöne Fotos zu machen. Am Abend gab es zum ersten Mal seit langer Zeit endlich nochmal Kartoffeln!
Tag 15
Heute machten wir uns auf den Rückweg zum Dorf. Nach einer kurzen Wanderung erreichten wir erneut den Fluss vom ersten Tag der Hike und überquerten diesen wieder. Da es uns beim mongolischen Restaurant so gut geschmeckt hat, haben wir dort gerade wieder Reis, Gemüse, Fleisch und Teigtaschen bestellt. Nachher wollen wir uns wieder ein schönes Plätzchen für unsere Zelte suchen und den restlichen Tag entspannen. Morgen früh geht es mit dem Bus Richtung Turtle Rock, um dort unseren letzten Tag der Hike zu verbringen.