This is the Pfad to Amarillo II – Die Schwedenversion

Am letzten Freitag unseren Sommerlagers, irgendwann zwischen Regenschauer und Abbau, beschlossen wir, noch mal ein Video zu drehen.
Nicht irgendein Video. Nein. DAS Video. Das Video, was vor zwei Jahren nach dem Sommerlager in aller Munde war und mittlerweile von über 6000 Menschen angeschaut wurde.
Richtig. This is the Pfad to Amarillo. II.

Wir überlegten uns die Route, gingen sie ab, verbesserten sie, gingen sie wieder ab, besetzten die einzelnen Stationen und filmten drei Mal, bis schließlich die finale Version im Kasten war.

Und es ist großartig geworden.
Aber bitte, überzeugt euch selbst. Und schickt es an eure Bekannte. Und an Menschen, die ihr nicht kennt. Spread the joy of scouting.

This is the Pfad to Amarillo II. Die Schwedenversion.


Vimeo-Direktamarillozwei.

(Alternativ zu Vimeo hier auch der Link zum Video bei YouTube. Dort ist allerdings die Qualität etwas schlechter!)

Tag 16 & 17 – Restabbau und Rückkehr des Materialteams

Sonntag. 13. Juni. 5:00 Uhr. Blidingsholm, Schweden: Ring, ring, ring.
Der Wecker klingelte und kurz darauf erwachte eine ganze Großjurte voller Pfadis.
Noch 2 Stunden Zeit, bis der Bus fährt. 2 Stunden, in denen gefrühstückt, der Platz gesäubert und die Zelte weiter abgebaut werden musste.

Hört sich nach viel Zeit an? Dachten wir auch. Letztendlich wurde es dann aber auch ein wenig knapp – klappte aber, wie so häufig im Lager, „just in time“. Nach pfadfinderischen Gesichtspunkten: Nahezu perfekt.

Stefan, Manuel und ich (lies: Das Materialteam) verabschiedeten alle Kids in den Bus und gingen zurück zum Platz. Nach einer kurzen Runde am Lagerfeuer nahmen wir uns den Reststücken der Großjurte an: Wir bauten sie ab und legten sie zum trocknen in die frisch aufgegangene Sonne.
Nachdem alles Material wieder in den Anhänger geladen war (wobei wir ein kleines Kunststück vollbrachten: Wir hatten mehr Platz übrig als auf der Hinfahrt!) gingen wir bei unseren Nachbarn von Platz 4 vorbei. Helge vom Stamm Franz von Assisi (Hildesheim) hatte mich über diese Seite letzte Woche angeschrieben und war sehr froh darüber, von einem deutschen Stamm ein paar Eindrücke vom Platz zu kriegen. Im Scoutkontor schrieb ich noch einen letzten Eintrag für das Tagebuch über die Rückreisezeit und schon ging’s wieder ab in den Land Rover und runter vom Platz.

Wir mussten nach Trelleborg, wo die Fähre ablegte. Wir wählten eine andere Route als auf der Hinfahrt und wurden belohnt: 50 km des Wegs gingen entlang der schwedischen Südküste. Wir ließen es uns nicht nehmen, stiegen aus und simulierten mit weißem Sand zwischen unseren Zehen ein wenig Mittelmeerflair.

Für die Fähre hatten wir uns ein wenig Luxus gegönnt und eine Kabine gebucht, wir wollten schlafen um danach direkt in Deutschland weiter durchfahren zu können. Die Kabine war großartig. Mittig vorne im Bug mit Blick in Fahrtrichtung. Bequeme Betten und eine heiße Dusche.
So ließ sich die Zeit von 17:00 Uhr bis 0:15 Uhr ganz gut aushalten. Wir waren gut vorbereitet für die Strecke danach.

Stefan lieferte sich im Land Rover ein Wettrennen nach dem anderen mit Tier- und Güter-LKW bis wir um 7:30 Uhr des Montagmorgens den Anhänger in Langerwehe am Pfarrheim ablieferten.
Etwas später luden wir ihn mit einiger Hilfe aus, verkramten Material und legten nasse Zelte aus.

In ein paar Tagen wird es wieder so aussehen, als wären wir nie weg gewesen.
Aber wir wissen’s besser.

Ich entschuldige mich für diesen pathetischen Abschluss, aber das musste jetzt mal sein.

Tag 15 – Abbau

Am Samstagmorgen klingelte zum letzten Mal der Wecker zur gewohnten Zeit in Blidingsholm – es gab das letzte Mal um 9:00 Uhr Frühstück.

Nach einem kurzen Briefing ging es an die Zeltstangen: Vor Mittag sollte das Gepäck gepackt und die Zelte freigemacht sein. Schon früh hörten wir allerdings, dass unser Plan so wohl nicht funktionieren würde. Von großer Entfernung hörten wir es grollen in den Wolken. Und es kam näher.
Also die Geschwindigkeit anziehen. Nicht mehr so ganz intensiv packen, Isomatte, Schlafsack und Tagesrucksack kurz in die Jurte geschmissen und dann weiter Zelt abbauen. Oberste Prämisse: Das Stoffdach möglichst trocken und damit vor dem Regen reinkriegen.
Ein Wettrennen gegen das Wetter startete, Spannung und Hektik lag in der Luft. Und kurz, nachdem das letzte Zelt in die trockenen Gefilde der Jurte gehoben wurde, startete fast wie bestellt der Platzregen vom Himmel.

Nach einer guten Stunden war dieser Regen allerdings auch wieder vorbei und es konnte weiter abgebaut werden. Die Kisten wurden gepackt, alles wurde eingetütet und zusammengelegt.

Abends zeigte sich sogar die Sonne.
Wir entzündeten ein letztes Mal das Lagerfeuer (und sammelten genug Feuerholz für eine ganze Nacht großen Feuers), bevor wir einer nach dem anderen in die Großjurte schlafen gingen. Dieser Schlafplatz war für alle Lagerteilnehmer gleich.
Das heißt. Für fast alle Lagerteilnehmer.
Ein paar wackere Pfadfinder zogen das Gemach nebst des Lagerfeuers vor und verbrachten die Nacht unter freiem Himmel.

Rückkehr Sonntagnacht kurz vor Mitternacht (Finales UPDATE von 21:30)

Update von 21:30:

Die Stausituation war doch besser als gedacht, so dass wir jetzt schon um 22:15 am Exmouthplatz in Langerwehe eintreffen werden.

Update von 20:00 – Live von der Autobahn:

Wir werden je nach Staulage zwischen 22:30 und 23:00 in Langerwehe ankommen. Wenn wir an Köln vorbeifahren (circa gegen 22:00) werden wir die Uhrzeit noch einmal genauer hier veröffentlichen.

Stefan, Manuel und Andi sitzen vor dem Scoutkontor und ich schreibe zum letzten Mal aus Blidingsholm.
Die Zelte sind abgebaut, der Platz aufgeräumt und der Anhänger ist gepackt.

Die Kinder haben wir heute morgen um 7:45 in den Bus gesetzt. Er wird eine andere Route zurück fahren als auf der Hinfahrt. Wir können also nur bedingt eine Rückkehrzeit festsetzen.
Wir gehen allerdings von 15 bis 16 Stunden Fahrtzeit aus, das heißt:

Der Bus mit den Lagerteilnehmern wird im Langerwehe am Sonntag wahrscheinlich um kurz vor Mitternacht am Exmouthplatz eintreffen.

Sobald der Bus in Deutschland und die Ankunftszeit genauer abzusehen ist, werden wir nochmal via SMS einen Beitrag auf diese Seite setzen. Das sollte dann in den frühen Abendstunden sein.

Tag 14 – Regnen und Videodrehen

Der letzte Freitag hier in Blidingsholm startete etwas träge. Die Nacht war lang und alles war am Morgen noch verschlafen.
Das kann aber einen echten Pfadfinder nicht erschüttern. Wir knoten durch bis morgen früh und singen Flinke Hände Fallara!

Wir planten für den Mittag eine Wiederholung des Geländespiels, das hatte allen sehr gefallen. Allerdings machte uns der Wetterbeauftrage über den Wolken einen Strich durch die Rechnung: Es regnete in Strömen und das Spiel musste leider ausfallen.
Das Alternativprogramm war schnell gefunden: Schlafen, lesen, spielen. Das, was man an einem verregnetem Sommerlagertag so macht.

Am Nachmittag, als die Sonne heraus kam, setzten Manuel, Tobias und ich uns zusammen und bereiteten etwas vor. Später holten wir alle Lagerteilnehmer beieinander und führten das Vorbereitete durch. Allen hat es Spaß gemacht und ich glaube, es ist ziemlich großartig geworden. Um was es geht? Das erfahrt ihr zu gegebener Zeit!

Am Abend, nach dem Abendessen, hatten die Gruppen Zeit für sich. Die Rover und Pfadis nutzten das, um am vorletzten Abend hier in schwedischer Landschaft ihr Gruppenversprechen vorzubereiten und durchzusprechen. Könnte es eine schönere Kulisse geben?

Nach einem Lagerfeuerbesuch ging es zurück zu einem letzten Abend in den Zelten, die für die letzten zwei Wochen die Heimat bildeten.

Mückenzähler: 8602. Merke: Regen und dann Sonne, der Mücken Wonne.

Tag 13 – Städtereisen mit Pfadfindern

Donnerstag standen wir bei brennendem Sonnenschein auf – dieses Gefühl hatten wir schon fast vermisst!

Nach dem Frühstück verließen wir den Platz: Zur Bushaltestelle und dann mit dem Linienbus 1,5 Stunden in die nächst größere Stadt – nach Växjö (Oder Wäschöö, wie die Einheimischen sagen). Allerdings stellte sich schon der erste Teil unseres Vorhabens als leicht problematisch dar. Denn als wir dort waren, wo wir die Bushaltestelle vermuteten, hatte tatsächlich jemand das Raum-Zeit-Kontinuum gekrümmt und die Bushaltestelle an einen anderen Platz verschoben. Wir mussten einen großen Umweg gehen um nicht Gefahr zu laufen, beim Bushaltestellensuchen unter schwedischen Volvoreifen zu landen. Gegen die Zeit rannten wir fast mehr als wir wanderten und schafften es eine Minute vor dem Bus, die Haltestelle zu erreichen.
Der Busfahrer konnte sehr gut deutsch und so waren die Probleme, die wir beim Ticketlösen keine sprachlichen. Allein die Technik kam nicht so ganz mit den 31 Personen unseres Stammes klar. Aber als auch das Problem gelöst, bzw. verschoben war ging es ohne Umwege in die „grünste Stadt Europas“, wie sie sich selbst betitelt.

Wir liefen zuerst gemeinsam durch die Stadt, besuchten die Bibliothek und danach das einzige, erhaltene Gebäude aus alter Zeit, nämlich die Kirche. Drei Orgeln, viel Gold und noch mehr Glas (wir sind hier in einer traditionellen Glasregion Schwedens) passten wunderbar ins helle Ambiente der weißen Kirche.

Danach teilten wir uns auf – manche besuchten das Auswanderungsmuseum, manche McDonald’s und manche H&M.
Das Übliche, was man so bei einem Stadtausflug macht also.

Der Bus um 16:30 führte uns gegen 18:00 zurück zum Zeltplatz, wo mehr ein Haufen müder Krieger als wackere Pfadfinder mit einem „Wir sind aus Langerweeeehe“ einmarschierte. Stadtausflug und Busfahren schaffen einfach.

Der Rest des Tagesablaufs bestand dann aus Spielen, dem Abendessen und Lagerfeuer.

Dachten zumindest die Juffis und die Wölflinge. Denn die Rover und Pfadis hatten sich für einen Zeitpunkt innerhalb der wenigen Stunden Dunkelheit etwas ausgedacht: Die Geisternacht sollte stattfinden.

Mückenzähler: 7200 – die Mücken waren wieder zurück.