Pfarrfest 2010: Malschaukel und Bühnendach

Zum Pfarrfest 2010 in unserer Langerweher Gemeinde St. Martin haben wir natürlich auch etwas aufgebaut.

Für den Sonntag, den eigentlichen Tag des Pfarrfests, nahmen wir uns einer Malschaukel an.
Nach dieser Inspiration bauten wir zwei Dreibeine mit einer Querstange auf, hängten in die Mitte von oben herab eine Hängematte ca. einen Meter über den Boden und legten Malwütige hinein.
Mit einem Pinsel in der Hand ging es nun daran, das auf dem Boden liegende Plakat zu bemalen. Behilflich (oder auch nicht) waren dabei vier Personen, die mit je einem Seil die Hängematte steuern konnten.

Ein großer Spaß, bei dem viele bunte Bilder gemalt wurden.

Ein Tag zuvor, am Samstagabend wurde nach dem Gottesdienst vor der Kirche das Pfarrfest mit einem Konzert einer Band eröffnet. Wir bauten dafür die Überdachung der Bühne.
Nach ein paar verzögernden und verkomplizierenden Änderungen hatten wir am Nachmittag ein Großjurtendach aufgebaut, stangenlos getragen von vier Spanngurten, der Kirche und zwei Bäumen. Eine sehr schöne Sache, wie wir fanden.

Infos über Jurten vom Jurtenland

Kennt ihr Jurtenland.de?
Das ist eine riesige Wissensseite über Jurten und allem, was damit zu tun hat.

Ich könnte dort ewig herumsurfen!

Allein in den vielen Konstruktionsanleitungen könnte ich Tage verbringen. Dort geht es um das Aufbauen einer einfachen Kohte, bis hin zum Aufbauen ganzer Jurtendome. Toll! (Hier, das Gigaset zum Beispiel – gar nicht so schwer, oder? Es gibt sogar eine Bauanleitung für die Kette in der Mitte!)
Interessant sind auch die Kräfte, die auf eine Jurte wirken. Wie stark ist das Mittelseil belastet – wie stark die Abspannseile? Ziemlich simpel und nachmachbar sind die Werte gemessen worden. Und es ist gar nicht so viel wie ich dachte. 15 Kilo (äquivalent) sind nicht viel.

Wer sein Lager nicht am Reißbrett, sondern am PC planen möchte, der kann auf die Jurtenmodelle für das kostenlose Google SketchUp zurückgreifen. Über Jurten hinaus gibt es dort natürlich auch noch ein paar andere Pfadfinderzelte.

Ralph, der Jurtenland.de-Macher, hat einen Podcast aufgenommen, wie man Wassersäcke in Jurten verhindert. Ich habe das mal weiter unten transkribiert, damit wir das auch noch demnächst im Lager nachschauen können.

Was ist eure Lieblings-Jurtenland.de-Seite? Welche Konstruktion sollten wir demnächst unbedingt mal bauen?

10 Tipps gegen Wassersäcke, aus dem Jurtenland.de-Podcast

  1. 1. Richtige Geometrie: Abspannseile fluchten zur Mitte des Daches, entlang der Nähte; 45° zu Boden und Zeltwand
  2. 2. Richtige Spannung im Dach: Kombination aus / Verhältnis von Abspannschnurspannung und Dachspannung (u.a. abhängig vom Feuchtegehalt des Stoffs)
  3. 3. Seiten nicht zu stark abspannen: Seitenplanen nicht zu straff werden lassen. Alle Seile gleichmäßig abspannen. Andi: Reihum und gegenseitig.
  4. 4. Abspannungsregulierung in den meisten Fällen nur am Dach (z.B. abhängig von Feuchte)
  5. 5. Gleichlange Seitenstangen
  6. 6. Ebener Aufstellplatz
  7. 7. Leichte Mittelstangen: schwere Mittelstangen ziehen das Dach schnell in eine Richtung
  8. 8. Abdeckplane nicht zu stark am Dach abspannen
  9. 9. Dächer zusätzlich abspannen in den Zwischenösen
  10. 10. Wenn alles nicht läuft – Jurte lieber Abbauen

Unser Altarbau an Fronleichnam (2010)

Zu Fronleichnam dieses Jahres haben wir wieder einen Altar gebaut. Waren es bisher Wegaltare, bei denen die Fronleichnamsprozession auf ihrem Weg halt macht, so haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal den Hauptaltar gebaut. Hier wird der Beginn-Gottesdienst gefeiert und die Prozession gestartet.

Zum Aufbau trafen wir uns am Mittwochabend um 18:00, packten alle Jurtenutensilien zusammen und fuhren fix zum Platz des Altars. Frenny Simons war so freundlich, das Baugrundstück im Seelebach-Neubaugebiet für uns vorher freizumähen – vielen Dank dafür!
Anhand unseres Bauplans begannen wir den Aufbau:
Bauplan
Im Zentrum steht unsere Großjurte, erhöht auf Superjurtenhöhe (also mit Fensterplanen). Symmetrisch außen werden die beiden normalgroßen Jurten angeknüpft; so, dass sich zwei komplette Dachplanen überlappen. Als besonderes Schmankerl werden alle Seitenstangen an der zum Publikum gewandten Front erhöht – um dem Aufbau einen kleinen Theatercharakter und genug Höhe für den Priester zu schaffen.

Um kurz vor Mitternacht waren wir mit dem Grundgerüst fertig und hatten auch alle Seitenplanen angeknüpft. Besonders die kleinen Details (das Übereinander-Abspannen der drei Dächer) und unser Ziel, die Jurte besonders gerade und sauber aufzustellen erforderten Zeit und Geduld.

Um 7:00 klingelte der Wecker und nach kurzem Frühstück finalisierten wir den Altar. Bänke wurden aufgestellt, der eigentliche Holzaltar zusammengebaut (und mit Pfadfinderfahne geschmückt!), das Zelt mit Birken und Blumen dekoriert und restaufgeräumt.

Pünktlich um 9:30 begann Pfarrer Portz mit seinem Gottesdienst.

Alle waren begeistert vom Aufbau. Wir eingeschlossen, schließlich hat alles wunderbar funktioniert und der Schritt vom Papier zum realen Aufbau hervorragend geklappt.
Nächste Jahr wieder?

Pfingstlager 2010 in Westernohe

Das traditionelle Pfingstlager führte uns Pfadfinder in diesem Jahr wieder einmal nach Westernohe. Dort ist das DPSG Bundeszentrum, auf dem es Pfingsten unter 3000 4500 Mitgliedern immer ein großes Pfadfinderfamilientreffen gibt.

Zusammen mit den Stamm Funkenflug aus Aachen Laurensberg reisten wir am Freitagabend um 20:30 in Westernohe an. Schnell wurde das Gepäck ausgeladen und auf zwei Traktoranhänger gepackt. Leider bekamen wir in diesem Jahr keinen Platz auf dem Altenberg, der Zeltplatz, bei dem der Bus hält und auf dem sich die Aktionen abspielen. Wir zelteten zum ersten Mal auf dem ebenfalls sehr schönen Kirschbaum und mussten erst das Gepäck dort hin transportieren. In einem Wettkampf kämpften wir beim Zeltaufbau gegen den Sonnenuntergang — aber gewannen natürlich (wenn auch knapp).

Samstag besuchten wir die verschiedenen Angebote vor Ort, nahmen an Workshops und Mini-Konferenzen teil und lernten im Rahmen der DPSG-Jahresaktion typisch bolivianische Kultur kennen. Die Rover konnten beim Wok-Kochen und Taschen-aus-alten-Zeltplanen-nähen ihr Talent unter Beweis stellen.
Am Abend gab es ein Konzert einer Coverband, das wir aber schon bald wieder verließen und den Rest des Abends lieber an einem Lagerfeuer mit mystischen Rate-Geschichten und privater Band (Gitarre und Trommel) verbrachten.

Der Sonntag, vom Wetter her noch besser als der Samstag und sogar ans Pfingsten-Alljahres-Hoch vom letzten Jahr in Wegberg heranreichend, wurde von uns tagsüber mit ausgedehntem Rumhängen bestritten. Als sich die Temperaturen abkühlten, nahmen wir an einem Pompfballspiel teil und lernten von einem Stamm aus Haselünne später sogar noch eine neue, balllose Variante, mit der wir in den Sonnenuntergang hineinspielten und unseren Pompfballschlägerbestand frohmütig dezimierten. Den letzten Abend verbrachten wir schließlich mit unserem Kultspiel »Werwölfe aus dem Düsterwald«, in dem wir drei spannende Runden Zähne und Argumente wetzten.

Der Wecker am Montagmorgen klingelte pünktlich um 7:00. Nach Aufstehen und Frühstück starteten wir schnell mit dem Abbau der Großjurte und konnten als eine der ersten den Platz verlassen. Der Bus lieferte uns gegen Mittag wieder in Langerwehe ab.

Es war ein tolles, wenn auch kurzes Lager, bei dem wir schon mal ein bisschen Lagerluft für unser Sommerlager in drei Monaten schnuppern konnten. Dann allerdings ohne 2986 4486 andere Pfadfinder und einem wesentlich besseren Toiletten-zu-Pfadfinder-Verhältnis. Puh.

Bilder gibt’s weiter unten und auf Flickr offiziell von der DPSG.
Tragt euch beim Westernohe-2010-Ereignis bei StayScout ein!

„Digital Day“: Fotobeschriftung und StayScout

Rover und Leiter trafen sich am 1. Mai um gemeinsam einen digitalen, kurzerhand auch einfach so benannten Tag zu verbringen. Beim »Digital Day« sollten Fotos beschriftet werden und das neue Sozialnetzwerk für Pfadfinder, »StayScout« mit langerwehe-pfadfinderischem Inhalt ergänzt werden.

Um 15:00 Uhr ging’s los. Kurze Zeit später waren 10 Laptops aufgebaut, im WLAN eingeloggt und hatten die Foto-Seite aufgerufen. Für die Techniker unter euch: Wir benutzen den Speicherplatz und die Funktionen von PicasaWeb. Dort haben wir in den letzten Monaten das meiste unseres Fotobestands hochgeladen.
Wer PicasaWeb kennt, weiß, welche Möglichkeiten zur Ordnung und Umkleidung von Bildern es dort gibt: Gesichter werden zwar automatisch als solche erkannt, müssen aber noch einer Person zugeteilt werden; es besteht die Möglichkeit, Kommentare und Beschreibungen zu Bildern abzugeben; mit Schlagworten, so genannten »Tags«, werden Fotos über die Alben, in denen sie je nach Aktion und Lager einsortiert sind, hinaus eingeordnet; schließlich können Fotos auch noch mit einer Geo-Information versehen, also auf einer Landkarte platziert werden (was zum Beispiel bei einer Wandertour in Calvi im letzten Jahr zu einer tollen Fototour den Gipfel hinauf führt).
Besonders das Identifizieren der automatisch erkannten Gesichtern ist eine spaßige Sache: momentan führt Peter mit 613 Bildern die High-Score an. Florian ist mit 472 Bildern mit einigem Abstand der Zweite. Peter muss ganz schön fotogen sein.
Leider stießen wir an dem Tag an die Grenzen des Onlinesystems von PicasaWeb. Mit intensiver und vor allen Dingen mehrpersoniger Nutzung ging die Geschwindigkeit rapide hinunter.

Wir hatten aber eine weiter Internetseite, die mit Leben befüllt werden wollte: Unser Stamm wurde in StayScout eingetragen und auch jeder anwesende Pfadfinder, der daran Interesse hatte, wurde beim Anlegen des Benutzers auf der Seite unterstützt. Gemeinsam trugen wir Sommerlager ein, samt ihrer Orte, Zeiträume und Kommentare, und traten bereits angelegten Nicht-Stammes-Aktionen teil.
(Unter den Lesern sind ehemalige, oder gar aktive Pfadfinder, die noch nicht angemeldet sind? Dann tragt euch ein!)

Nach soviel LCD-Bestarren brauchten wir natürlich auch Stärkung: Wir ließen den Abend des Samstags mit Grillen ausklingen.