Sommerlager 2012

Das Sommerlager 2012 fand statt in den Niederlanden, in der Nähe von Zandvort.

Tag 10 & 11 (Montag & Dienstag)

Den ersten Tag der zweiten Woche, Montag, verbrachten wir großteils in Haarlem — einem alten Städtchen hier ganz in der Nähe.
Nachdem die Stufen etwas Zeit hatten, den Ort zu erkunden, trafen wir uns bei »Molen Adriaan«. Diese alte Windmühle wurde auf den Resten der Stadtmauer erbaut, brannte im 20. Jahrhundert ab und wurde vor zehn Jahren komplett neu aufgestellt. Zwei Führer erzählten uns die Geschichten der Mühle und führten uns bis (fast) ganz nach oben. Sehr interessant.
Den Rest des Tages ließen wir auf dem Platz ausklingen.

Allerdings nicht, ohne vorher noch eine große Veränderung im Lager in der Abendrunde bekannt zu geben. Denn ab der Runde am Montagabend tauschten Leiter und Rover ihre Rollen – Dienstag war Tausch-Tag! Einen Tag lang trugen die Alten die roten Halstücher; einen Tag lang probierten die Rover aus, wie es ist, sich um die Kleineren zu kümmern.
Wir starteten mit einem Geländespiel. Zwei Gruppen hatten die Aufgabe, die fünf Halstücher der jeweils anderen Gruppe zu sammeln. Dabei durften sie nicht das Klebebandstück an ihrem Rücken abgerissen bekommen. Ein anstrengendes, aber sehr unterhaltsames Spiel.
Nach dem Mittagessen ging es weiter mit Action. Ein Teil der Lagerteilnehmer bemalte Papier im »Action-Painting«, der andere Teil vergnügte sich auf dem Sportplatz beim Beach-Fußball-Spielen. Entweder in Sand oder in Farbe gebadet, wurden von den Rovern in der Abendrunde schließlich die Halstücher wieder zurückgetauscht.
Sie hatten einen sehr tollen Tag gemacht und hervorragende Leiter abgegeben.

Tag 8 & 9 (Samstag & Sonntag)

Wer die Pfadfinder kennt, weiß, was am Samstag für ein Fest im Lager war. Mitte des Lagers ist immer Bergfest bei uns. Die Altersstufen bekommen Begriffe, die sie am Abend auf einer Bühne musisch präsentieren müssen. Den Tag über haben sie Zeit, ihr Stück (musikalisch, theatrisch) vorzubereiten und sich aus Lagermaterial Kostüme zu bauen.
Nach einem gemeinsamen Döner-Abendessen war es dann endlich so weit und wir konnten auf die hübsche Bühne neben der Oasen-Jurte steigen. Das Motto des Festes: Der fliegende Holländer.
Den Rasen, der die Welt bedeutet, bestiegen zuerst die Wölflinge, die gemeinsam mit dem »Pompfman« ein Theaterstück mit den Begriffen vorstellten.
Es folgten die Pfadis, die die Sage des fliegenden Holländers in einem Stück pfadfinderisch reinterpretierten und reerzählten.
Die Rover gaben ihre musikalischen Künste bei einem Rap-Battle und einer Gitarrenversion des Lagersongs zum besten.
»Die Bauers«, also Karsten, Sandra und Kinder, sangen den ABC-Song über het Naaldenveld. Die Leiter gaben einen musikalisch unterbrochenen Opernepos in drei Aufzügen über die Himmelsaufsteigung des fliegenden Holländers zum besten.
Großartige Stücke wurden präsentiert. Allesamt.
Nach den Gruppenvorstellungen wurden die besten Kostüme prämiert: Mr. Sommerlager wurde der Flugvelozeraptor Basti, Mrs. Sommerlager teilten sich Sophia und Laura Bauer.
Am Feuer ließen wir den Abend ausklingen.

Nach so viel Action am Tag brauchten wir am folgenden erstmal etwas Ruhe. Nach kurzem Aufräumen des Platzes (auch das muss zur Mitte des Lagers einmal sein) fuhren wir am Sonntag zum Strand nach Zandvoort. Mit unseren Fahrrädern konnten wir an riesigen Autostaus vorbei, denn ganz Holland schien an die See fahren zu wollen. Kein Wunder: Das Wetter war grandios. Sonnenschein pur.
Und so hatten wir jede Menge Spaß am Strand, in und auf dem Wasser und tankten einiges an Sonne, die wir am Platz unter den Nadelbäumen nur lichtungsweise kriegen.
Abends blieben die Gruppen unter sich und besprachen anliegende Stufeninterna.

Florian, Henrike, Leonie und Sebastian verließen uns in der Nacht. Elmar stieg ebenfalls wieder in den Flieger nach Berlin. ;(

Eine kurze Erklärung zum ersten Bild: Unsere Freunde des Nachbarplatzes aus Bayern gaben uns zu ihrer Abreise am Samstag eine Spezialität aus ihrer Heimat. Kaki freute sich.

Tag 6 & 7 (Donnerstag & Freitag)

Donnerstag? Workshoptag! Nach dem Mittagessen ging es los und wir machten in Kleingruppen ein paar Workshops am Lagerplatz.
Wir bauten einen kleinen Tiefseilgarten, lernten den Lagertanz, übten ein Musikstück mit mehreren Instrumenten und Stimmen, bauten Fackeln und färbten Kleidungsstücke mit Batik. Alle hatten viel Spaß bei tollem Wetter und präsentierten ihr Erarbeitetes abends am Lagerfeuer.

Der nächste Tag, Freitag, startete früher als die Tage bisher. Um 8:00 gab’s ein gemeinsames Frühstück und schnell schwangen wir uns auf die Fahrräder Richtung Bahnhof. Es ging nach Amsterdam.
Angekommen, fuhren wir gemeinsam in einem Boot durch die Grachten der Stadt und ließen uns aus den Lautsprechern die Sehenswürdigkeiten und besonderen Orte der Stadt erklären.
Nach der Bootstour hatten die Altersstufen Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Ausgestattet mit Verpflegungsgeld zogen Pfadis und Rover durch die kleinen Gassen der Stadt. Wölflinge und Juffis gingen gemeinsam mit ihren Leitern. Mehrere Kilos Pommes und Süßigkeiten später trafen wir uns am Hauptbahnhof und fuhren zurück zum Zeltplatz.
Für Rover und ein paar Pfadis endete der Abend am Strand im Zandvoort, während die im Lager zurückgebliebenen bei frisch gehacktem Feuerholz ein mal mehr das Lagerfeuer und eine Werwolf-Runde eröffneten. (Peter fand am Abend gemeinsam mit dem Pfadis noch viel Bruchholz im Wald. Ein Glück!)

Susanne, die am Donnerstag ankam, verließ uns am Freitagabend wieder. Florian, Henrike und Leonie kamen Freitagabend an und ergänzen das Leiterteam bis Sonntag.

Tag 4 & 5 (Dienstag & Mittwoch)

Den Dienstag verbrachten wir mit einer Stadterkundungs-Rallye durch Zandvoort. Das ist ein Badeort, ca. 20 Minuten mit dem Fahrrad von hier entfernt. Noch nicht ganz warm und etwas windig, aber immerhin regenlos, fanden die fünf Gruppen ihren Weg durch den Ort und lösten dabei kleine Rätsel.
Nachdem jede Altersstufe noch etwas Zeit zum Schlendern hatte, ging’s gegen 17:30 wieder zurück zum Zeltplatz. Hier wurde schnell gekocht und dann mit dem Abendprogramm gestartet: Der bayerische Stamm von nebenan hatte uns zum gemeinsamem Lagerfeuer eingeladen und einen Nachtisch als Dankeschön für’s Zeltretten in Aussicht gestellt.
Gemeinsam konnten wir Lieder und Pfadfinderanektoden austauschen und uns gemeinsam über unsere (beidseitig) seltsamen Akzente wundern.

Mittwoch hatten wir endlich ausreichen gutes Wetter, dass wir uns an den Strand trauten. Wir packten Badeklamotten ein, die Kinder ihre frisch erworbenen Skim-Boards und fuhren wieder nach Zandvoort. Bis ein paar Regentropfen uns am Nachmittag vertrieben, verbrachten wir die Zeit mit Sandburgenbauen, Ballspielen, Baden, Skimmen und extensivem Strandliegen.
Dank des Holzes von Zuhause konnten wir auch an diesem Abend ein Feuer entzünden und uns gegenseitig bei der ersten Runde »Werwölfe« umbringen. Toll!

Tag 2 & 3 (Sonntag & Montag)

Den ersten Sonntag unseres Lagers verbrachten wir zum größten Teil weiter mit dem Aufbau. Die gemeinsamen Bereiche wurden gebaut, Zelte komplettiert, das Material in der Großjurte aufgeräumt. Die Pfadis waren immer noch auf Hike und es kündigte sich an, dass sie erst am Abend am Zeltplatz ankommen würden. Also beschlossen wir, schon mal ein paar Zelte für sie aufzubauen. Zwischendurch konnten wir tatsächlich etwas Sonne erhaschen. Ein paar Regenschauer waren allerdings auch dabei.
Am Abend dann kamen die Pfadis von ihrer Hike-Radtour zurück. Heute hatten sie einige Kilometer gemacht und waren entsprechend kaputt. Natürlich gab’s noch was zu Essen, bevor sie so richtig am Lagerplatz ankommen konnten.
Sandro schaffte es am Abend tatsächlich, mit dem ausgeliehenen, feuchten Brennholz der Nachbarn ein Feuer zu entzünden, so dass wir den Tag mit unserem ersten Lagerfeuer ausklingen lassen konnten.

Der Montag startete ausnahmsweise mal mit Regen. Aber nicht irgendeinem Regen, nein, dieses mal bekamen wir die Intensivkur. Für einige Stunden regnete es in unterschiedlichen Intensitäten. So lange und so stark, dass wir unsere Kleidung in den Zelten in Sicherheit bringen mussten, da sich kleine Bäche durch unser Lager bildeten. Die Einsatztruppe PFADFINDER leistete allerdings gute Arbeit und konnte nach dem Regen keine Verluste ans Wasser verzeichnen.
Nach dem Regen konnten wir aber auch die etwas unterhaltsamere Seite des Regens kennenlernen. Im Lager hatte sich eine große Pfütze gebildete, die Sinan und Daniel mit ihren Skim-Boards befahren konnten. Spaß für die beiden — und auch für uns. Auf dem Nachbarplatz hatten die Jurten des dort zeltenden, aber heute nicht anwesenden Stammes das Unwetter nicht so gut überstanden. Zufällig sahen wir das und halfen ganz pfadfinderisch mit Nottrockenlegen der durchgeweichten Schlafsäcke.
Eigentlich war für den Nachmittag noch ein weiteres Unwetter angekündigt. Wir bereiteten alle Eventualitäten vor — aber das Unwetter blieb aus. So konnten wir weiter am Lager bauen: Die Oasen-Jurte wurde aufgebaut und auch der Bannermast wurde bis in die Nacht erstellt.
Karsten, Tobias und Simon waren heute angekommen und brachten trockenes Feuerholz mit, so dass wir auch diese Nacht mit einem großen Feuer ausklingen lassen konnten. Tatsächlich kamen am Abend auch noch Nachbarstämme vorbei; unter anderem der, dessen Lagermaterial vom weiteren Wasserdurchnässen gerettet hatten. Unwetter verbindet.

Tag 0 & 1 (Freitag & Samstag)

Willkommen zum ersten Sommerlager-Online-Tagebuch-Eintrag 2012. Tatsächlich haben wir eine Möglichkeit gefunden, online zu gehen und euch mit Text und Fotos vom Lager zu berichten.

Am Freitag starteten wir gegen 11:00 am Pfarrheim in Langerwehe mit dem Packen des LKWs. Wir stellten fest, dass Fahrräder ganz schön viel Platz einnehmen können, schafften aber alles in den Transporter. Gegen 14:00 machten wir uns auf den Weg gen Niederlande.
Um 17:00 kamen Wölflinge und Juffis, Leiter und LKW fast gleichzeitig in Bentveld am Lagerplatz »Het Naaldenveld« an. Der Lagerwart fuhr unser Gepäck in fünf Touren von der Ausladestelle zum Aufstellplatz mit Namen »Uitkijk«.
Nach dem Abladen ging’s direkt an den Aufbau der ersten Zelte. Küchenzelte, Igel und Großjurte standen für heute auf dem Plan. Kurz bevor wir fertig waren mit allem, startete es natürlich noch an zu regnen. Und zwar gar nicht wenig.
Nach einiger Zeit war der Schauer vorbei und wir konnten weiterbauen — insbesondere die Jurte war noch nicht fertig.
Nach Hotdogs zum Abendessen und letztem Knüpfen im Dunkeln ging’s ins Bett. Wir alle waren ganz schön kaputt.

Samstag ging so weiter, wie der Freitag aufgehört hat. Zwischen Sonne und Regenschauer versuchen wir Zelte aufzubauen und das Lager etwas zu ordnen. Der dicht bewachsene »Nadelwald«, so schön er auch ist, macht uns das Zeltplatzieren nicht einfach. Aber wir Pfadfinder wachsen ja generell mit unseren Aufgaben.
Am Nachmittag kommen mit traditionell lautem Gebrüll die Rover auf dem Zeltplatz an. Sie waren Freitagmorgen mit der Bahn in Langerwehe gestartet und schließlich von Kleve mit den Fahrrädern bis zum Lagerplatz geradelt. Vielleicht werden sie euch noch mal selbst ein bisschen was von der Fahrt erzählen.
Am Abend versuchen wir unser erstes Lagerfeuer zu entfachen. Leider gibt’s auf dem Lagerplatz kein Brennholz mehr und das, was wir doch noch finden, ist so nass, dass wir es auch nach einer Dreiviertelstunde intensivsten Anpustens nicht entflammt bekommen. Wenn jemand der Lesenden einen Verwandten/Bekannten mit Holzvorräten westlich Amsterdams hat, wir sind sehr empfänglich für Brennholzspenden jeglicher Art.

Wir zelten übrigens hier auf dem Platz in Mitten von ca. acht Hirschen, einem Fuchs und einer (lauten) Eule. Fast schon ein Tierpark…

Es folgen Fotos.