Mittlerweile ist es Donnerstag und wir sind schon sechs Tage am Stück in Schweden. Und der vierte Tag mit purer Sonne. Also nicht so Sonne, wie man sie aus Deutschland kennt: Mit Wolken davor. Nein, Sonne, die nicht nur scheint, sondern sogar pausenlos scheint. Ohne eine einzige Wolke und natürlich ohne einen einzigen Regentropfen. Sonne pur.
Leider führte dieser Umstand des Dauersonnenscheins dazu, dass heute hier in der Region Schwedens ein Feuerverbot ausgerufen wurde.
Ein ziemlich schlechter Umstand für den Standardpfadfinder. Aber natürlich wussten wir uns zu helfen! Aber dazu später mehr…
Nach einer etwas ausführlicheren Morgenrunde (inkl. Wachmassieren und -klopfen!) ging es zur Abenteuerinsel, die wir ja gestern schon erkundet hatten. Wir wollten sie für ein Geländespiel nutzen.
Aber hier möchte ich Alina das Wort, pardon, die Tastatur übergeben. Bitteschön Alina:
Heute Morgen direkt nach dem Frühstück ging es los, auf eine geheimnisvolle Insel… Die Leiter hatten nicht viel mehr als den Namen preisgegeben und so hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen an die „Abenteuerinsel“.
Umso mehr wurden sie dann getoppt.
Aber ganz von Anfang. Wir haben uns aufgemacht und sind den See entlang zu einer Brücke gegangen, Manuel und Elmar schlossen das rostige Schloss auf und ließen uns passieren, während sie daneben laut und gehässig lachten, Phantasialand-Feeling kam auf und die Spannung stieg. Ein letzter Blick fiel auf das beruhigende Bild des Sees und wir betraten die Insel.
Inmitten dieser waren auf einem ca. 1 km² großen Platzes alle Bäume abgeschlagen, der Boden bestand zum größten Teil aus weichem Torf. Das Bild erinnerte ein wenig an Steppe, was wahrscheinlich auch an der glühenden Hitze des Tages lag. Vielleicht auch an ein Militärübungsplatz im positiven Sinne. In regelmäßigen Abständen waren Holzhütten und Stellwände aufgebaut und 2 etwas größere Hochhütten. Das Gelände löste insgesamt Begeisterung aus, welche ein wenig gestoppt wurde, von den hohen Temperaturen.
Zwei Pfadis, nämlich Giorgio und Alex G. wählten Gruppen zu jeweils 15 Leuten und Stefan erklärte die Regeln. Beide Gruppen bekamen eine Hochhütte zugeteilt, in/neben/auf der jeweils eine Fahne platziert werden musste. Ziel des Spiels war es die Fahne von der gegnerischen Gruppe in Nähe der eigenen Hochhütte zu schaffen.
Jeder Spieler bekam zusätzlich einen leicht abziehbaren Klebestreifen auf den Rücken, wenn dieser abgerissen wurde, der Spieler also „verletzt“ worden ist, musste er zur Nullbasis, wo Andi und Elmar einen dann „versorgten“, sprich einem einen neuen Klebestreifen auf den Rücken klebten. Und so konnte das Spiel weiter gehen bis eine der Fahnen von a nach b, oder b nach a getragen wurde.
Die Gruppen überlegten sich eine Taktik, wie sie am besten an die Fahne des Gegners kommen konnten und Andi pfiff das Spiel an. 5 Mal tat er das übrigens insgesamt. Mal rannten wir in Minigruppen direkt auf dem Turm der Gegner zu, mal schlichen wir durch das Dickicht. Es gab Angreifer und Verteidiger, welche sich innerhalb der Gruppe aber abwechselten. Mit viel Adrenalin endete das Spiel mit einem 2:3 für Alex‘ Mannschaft. Egal! Wir alle hatten Spaß auf der Insel und meine Erwartungen wurden um einiges getoppt! :-)
Ja, auch uns Leitern (und im Speziellen Elmar und mir als heilende Helferposten) hat es großen Spaß gemacht. Wäre man bloß nicht immer direkt so kaputt, wenn man ein paar Meter im Sprint durch das Dickicht bei brennendem Stern zurückgelegt hat.
Nach dieser Anstrengung musste geruht werden – na klar. Wo könnte das besser geschehen als an unserem Lieblingsstrand? Eben!
Der Nachmittag gestaltete sich ähnlich: Baden, Spiele spielen (z.B:, wer hätte es gedacht: Werwölfe!), wieder Baden, ein bisschen Spiele spielen (z.B. Volleyball mit dem frisch aufgebauten Netz) und dann war’s auch schon Abend. Ein wunderbarer Duft lag über dem Zeltplatz, denn das Küchenteam kochte Chili con Carne. Und genau so wie es duftete, schmeckte es auch: Grandios. Unser Kochteam übertraf sich wieder selbst. Ein großes Lob!
Am Abend dann kam mein persönliches Highlight: Manuel und ich schmissen die Sauna an. Die Sauna steht am See und ist ein kleiner Bauwagen, in den man Bänke und einen Ofen gebaut hat. Birkenscheite heizten den Ofen und die darauf befindlichen Steine, die später in mehreren Etappen für das Aufgussvergnügen der Saunierenden zuständig waren. Eine kleine, feine Sauna, die aber riesig Spaß bereitete. Die Letzten verließen den schwitzenden Raum um 23:40. Da hatten dann schon mehr als 15 Leute den tollen Saunaduft eingeatmet.
Wer braucht bei so einem Abendprogramm schon noch ein Lagerfeuer?
Mückenzähler: 827. (Beim letzten Mal wurde der Mückenzähler von einem Elch verschluckt. Entschuldigung. Der Elch wurde zur Rechenschaft gezogen.)