Tag 7: (Keine) Gipfelwanderung

Das Wetter am Freitag (den 13.!) startete gut. Wir nutzten es, um nach dem Frühstück in der Morgenrunde ein paar neue Bewegungen einzustudieren. Ihr dürft euch darauf freuen – es lohnt sich!

Nach dieser Morgengymnastik hieß es wieder: Taschen satteln, Schuhe binden; wir wandern.
Die Rover zogen in den Ort um ein paar Besorgungen für die große Zwei-Tages-Tour der nächsten Woche zu suchen. Die Juffies machten eine kleine Wanderung in der Nähe des Zeltplatzes.
Die Pfadis und Wös zogen mit den verbliebenen Leitern hinauf auf den Berg. Die Tschaggunser Mittagsspitze war unser Ziel.

Der Weg startete recht steil den Flusslauf unseres Lagerbaches entlang, ging durch grüne Wiesen der Wolkengrenze entgegen und wurde immer ein bisschen nasser. Denn (oh Wunder!), es fing wieder an zu regnen.
Nach der Hälfte der Strecke, aber nur einem Drittel der Höhe ging es durch Wälder und über noch steilere Wege hinauf auf den Berg. Eine Alpe war erst ein mal unser Ziel.
Wir jausten dort – inmitten einer Wolke – und sprachen mit dem Almhüter. Der riet uns davon ab, den NOCH steileren Weg zum Gipfel zu nehmen. Wir teilten uns stattdessen und zogen zur Hälfte den Fahrweg gen Tal entlang, zur anderen Hälfte über einen kleinen Kammweg – ehe wir uns zwei Kilometer später wieder trafen und gemeinsam zwischen Kühen zum Lagerplatz abstiegen.

Nach dieser immer nasser werdenden, aber schönen Wanderung verlief der Rest des Lagertages ruhig. Wir aßen, saßen am wärmenden Feuer, sangen Lieder und gingen schließlich schlafen. Das habe ich zumindest gehört, denn ich selbst musste mit Vera und Tobias das Lager für einen Tag Stippvisite in der Heimat verlassen.

Tag 6: Wasserlagerolympiade

Der Morgen des Donnerstags erwartete uns mit einiger Luftfeuchte. Allerdings nicht in Tropfenform! Zwar hatte es die Nacht über geregnet, aber zum Aufstehen erhielten wir eine Pause und durften uns mit dem Nebel anfreunden.

Heute sollte die Lagerolympiade stattfinden.
Die macht bekanntlich richtig Spaß, wenn es schön warm ist, die Sonne beim Spielen hoch am Himmel steht und man beim Wettlauf schwitzt.
All das hatten wir an diesem Tag nicht, denn es fing schon bald nach dem Frühstück wieder an zu regnen – und wie! Da kamen ganz schön viele Liter vom Himmel runter.

Und trotzdem hatten wir furchtbar viel Spaß beim Spielen der verschiedenen Spiele. Denn so ein bisschen (viel) Regen kann einen Pfadfinder doch nicht erschüttern!
Wir traten gegeneinander beim Streichholzstapeln an, schnitten die längsten Apfelschalen ab und Schlugen möglichst viele Nägel in einen Holzklotz.
Das Finale, bei dem die Nerven zu zerreißen drohten, bildete das Wasserflasche-Hochhalten-Spiel.

Am Abend gab’s standesgemäß in unserer Großjurte bei wärmendem Feuer die Siegerehrung, bei der Florians Gruppe den Hauptpreis (eine Ananas) gewann.

Das Lagerfeuer danach wurde zum gemeinsamen Nach-besserem-Wetter-wünschen genutzt. Ob’s geklappt hat? Morgen (oder übermorgen) mehr.

Tag 5: Wasserkraft und Lagertag

Der Regen zum Beginn der Nacht blieb, natürlich, nicht der einzige. Während der Nacht regnete es weiter – und so forderte der Regen sein erstes Opfer. Die Jurte der Rover.
Unter der Last der sich bildenden Regentaschen brach sie zusammen. Ein Glück hatten die Rover mittlerweile ein anderes Zelt bezogen. Sie hätten sonst ein nasses Erwachen gehabt.

Den Morgen dieses Tages verbrachten wir mit einer Führung durch die Betriebe des örtlichen Wasserkraftwerks Latschau. Mit Worten, Bildern und Video erklärte uns ein älterer Herr, wie so ein Wasserkraftwerk im Vorarlberg funktioniert, bis wohin dessen Strom verwandt wird und wieso manches Wasser wieder hochgepumpt wird.

Nach den zwei Stunden der Führung gingen wir zurück zum Lagerplatz und verbrachten einen schönen, nun sonnigen Lagertag mit Spielen und einzelnen Lagerinstandsetzungen. Wir starteten ein Pompf-Spiel, bei dem jeder Teilnehmer einen Zettel mit dem Namen eines anderen Teilnehmers und einem Begriff bekam, den er aus demjenigen herauskitzeln muss. Alle Gespräche danach wurden mit Bedacht und außergewöhnlich oft mit umschreibenden Wörtern geführt.

Für die Großjurte bauten wir am Tag ein Dreibein, das wir abends auch direkt benutzen konnten. Ein Gewitter zog gegen 22:30 auf und machte sich über dem Lagerplatz breit. Das Lagerfeuer zog von der Feuerstelle in die Jurte um. Nach viel Pusten brannte es auch endlich weiter und wir konnten uns in den Nachtstunden wärmen.

Tag 4: Schnitzeljagd und Wasser

Der vierte Lagertag, ein Dienstag, startete mit einer hübschen Regenschauer.
Pünktlich zum Wecken um 8:00. So stark es dann auch regnete, so schnell hörte es pünktlich zum Frühstück eine halbe Stunde später auch wieder auf.

Nach unserer Morgenrunde verließen wir Leiter das Gelände. Die Lagerteilnehmer blieben auf dem Platz. Warum?
Wir machten eine Schnitzeljagd!

Vom Platz führten wir die Gruppen am Latschauer Staubecken vorbei, hinein in einen Erlebnis-Lehr-Wald und den Berg hinunter, schließlich bis Tschagguns. Wir versteckten Pfeile und andere, am Morgen noch mal ins Gedächtnis gerufene Fahrtensymbole, die zu insgesamt 8 Fragen über Land und Umgebung führten.
Drei Gruppen trafen einige Zeit später in Tschagguns ein – eine Gruppe fand leider den bepfeilten Weg nicht und stolperte geradewegs bergab auf den Tschaggunser Dorfplatz. Wo auch wir gerade ankamen.

Nach kurzer Zeit ging es mit dem Bus zurück zum Lagerplatz, wo das mittlerweile heiße Sonnenscheinwetter direkt ausgenutzt wurde: Der gestern entdeckte Wasserfall samt seines Flusslaufs mit den Wassertaschen wurde von den Stufen besucht. Die ganz harten hielten es sogar länger als 0,5 Mikrosekunden darin aus.

Die Siegerehrung zur Rallye in die Stadt fand während der Abendrunde statt. Das Team um Sinan und Alex G. gewann knapp!
Der Abschluss dieser Runde bildete das erste Spiel »Werwölfe« dieses Lagers. Eigentlich fast verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, ehe das Trendspiel aus dem letzten Sommerlager wiedererweckt wurde.

Kurz vor dem Schlafengehen der Rover und Leiter machte das schöne Wetter des Tages platz für das im Wetterbericht angekündigte: Gewitter. Gegen 23:00 startete der Starkregen und ließ kleine Wasserbäche über dem Platz entstehen.
Die Jurten der Rover und Leiter wurde von unten her etwas befeuchtet. Keiner von beiden hatte Lust auf Wasserbett (wir sind hier schließlich im Sommerlager!) und zog in trockenere Gefilde. Die Rover bezogen den vakanten Notigel, die Leiter machten es sich im Haus gemütlich.
Während wir versuchten, unser Gepäck vor schlimmerer Benässung zu bewahren, kümmerten wir uns natürlich auch um die jüngeren Stufen. Ernteten allerdings nur böse Blicke beim Zeltechecken: Warum wir sie denn wecken würden! Alles war trocken und es wurde weiter geschlafen wie im Murmeltierbau.

Wie das Lager am Morgen aussah, ob die Rover noch ein Zelt mit Wasser befühlen konnten, und wieso auf ein mal jeder Lagerteilnehmer doppelt drüber nachdenkt, ob er gerade gestellte Frage beantwortet – das erfahrt ihr nach der nächsten Maus.

Tag 3: Unser erste Wanderung!

Am ersten richtigen Lagertag klingelte der Wecker (Andi) um 8:30.
Zum Frühstück um 9:00 gab’s Karstens spezielles Montafoner Sonnenscheinbrot. Ein Glück! Denn Sonnenschein konnten wir für den Rest des Tages gebrauchen: Wir gingen auf unsere erste Wanderung.

Vom Zeltplatz aus brachen wir nach der Morgenrunde um 11:00 auf und gingen den Aqua-Weg, vorbei an vielen unterschiedlichen Quellen und Bächen. Unser Ziel war Bitschweil, ein Stausee samt Restaurant auf dem Nebenberg.
Von dort ging es hinab nach Tschagguns, vorbei an recht seltsamen Alpenbewohnern (siehe Bild), um dort zum ersten Mal richtig zu schnuppern, wie es dort aussieht.

Nach ein wenig Aufenthalt und Aufstockung der Süßigkeitvorräte wanderten wir wieder hinauf zum Zeltplatz auf die knappen 1000 Meter. Entlang eines Baches stiegen wir hinauf, vorbei an kleinen und großen Wasserfällen und wunderhübschen Steinformationen.

Auch diesen Abend ließen wir, natürlich, mit einer Abendrunde ausklingen.

Tag 2: Aufbau des Lagers

Was wir am Tag zuvor nicht geschafft hatten, das sollte heute nach des Lagers erster Morgenrunde (Kennenlernspiele) nachgeholt werden: Die Zelte der Stufen aufbauen, eine Theaterjurte als ein zweites Aufenthaltszelt hinstellen und alles an Ort und Stelle räumen.

In der Theorie eigentlich alles ganz leicht – in der Praxis legte uns der Wettergott gestern ein paar Steine in den Weg: Im 1,5-Stunden-Takt brach Regen über den Zeltplatz hinab, machte alle Zelte und alle Kisten mit Material nass, verschwand dann wieder und macht Platz für heiße Sonnenstrahlen von oben. Dann wiederholte sich das Spielchen.
Natürlich wären wir keine Pfadfinder, wenn wir nicht auch diese wetterliche Kneipkur beim Zeltaufbauen hinter uns gebracht hätten – und nach dem Mittagessen standen die Zelte der Wölflinge und Juffis (ein Igel und ein Rechteckzelt) und Pfadis (Igel und Kothe). Und auch die am Tag zuvor aufgebauten Jurten der Leiter und Rover waren wetterfest und hergerichtet.

Am Nachmitag bauten wir eine Theaterjurte (mit doppeltem Satz Dachzwischenplanen und improvisierter Hutze, sowieso äußerst delikater Seitenhalterung) auf, sammelten Feuerholz und wurden warm mit dem Lagerplatz.

Am Abend, nach einem sehr leckeren Hähnchen-Paprika-Reis-Gericht der Wölflingsstufe (hier kocht pro Tag eine andere Stufe für alle), gab es dann endlich unser erstes Lagerfeuer.
Das Lager war sozusagen eröffnet.