So ruhig und entspannt die Morgende der letzten Tage immer abliefen, startete der heutige Tag mit ein wenig Chaos und Verwirrung. Während die Hälfte der Lagerteilnehmer wie immer um 8 Uhr aufstand und sich vorbereitete, blieb es heute früh im Zelt der Leiter (also der noch nicht wieder zurück gewechselten Rover) erstaunlich ruhig. Nach und nach wurde die Verwunderung größer: Wann startet denn jetzt die Morgenrunde? Oder gibt es heute zuerst Frühstück? Das Küchenteam war schon fleißig beschäftigt, aber auch dort wusste keiner so wirklich Bescheid. Ein paar der Leiter wurden aufgefordert mal eine Ansage zu machen, doch auch diese blickten sich etwas ratlos gegenseitig an. Offenbar gab es am gestrigen Abend wohl noch die Idee, dass man das Frühstück und die Morgenrunde heute doch etwas später starten könnte. Nur wussten davon nur eine Handvoll Personen, welche zu dieser Stunde noch in ihren Betten lagen und sich genügsam hin und her wälzten. Einen kurzen Weckruf und ein paar kleinere Diskussionen später, standen jedoch alle auf der Matte und wir starteten gemeinsam ins Frühstück und in die etwas verzögerte Morgenrunde. Tja, ist halt noch kein Leiter vom Himmel gefallen, und aus so mancher misslungener Kommunikation, lässt sich am Ende doch noch so einiges lernen. Die richtigen Leiter und Rover tauschten im Anschluss wieder ihre Tücher und der Stress vom Morgen verschwand so schnell wie die dunklen Wolken am Himmel.
Für Missmut blieb auch gar keine Zeit, denn heute steht uns allen erneut ein wirklich wichtiger Tag bevor! Es ist der letzte Tag, den wir alle gemeinsam mit den jüngeren Stufen noch zusammen verbringen, bevor es Morgen bereits für einige wieder in Richtung Heimat geht. Andrik hatte am Ufer des Sees eine wahre Schatzgrube entdeckt: Im Schiefer am Ufer waren versteinerte Fossilien zu finden! So ging es für alle, ausgestattet mit Werkzeug zum See und jeder konnte sich sein eigenes Fossil ausklopfen.
Wer in den letzten Berichten gut aufgepasst hat, wird vielleicht bemerkt haben, dass eine wichtige Tradition bisher noch nicht stattgefunden hat. Nach einem entspannten Tag trafen wir uns nach dem Abendessen zu einer kleinen Spirieinheit in der Oase. Ronja hatte eine wunderschöne Traumreise vorbereitet, durch die wir alle die vergangene Woche Revue passieren liesen. Danach ging es zum See, wo wir alle unsere High- und Lowlight’s des Lagers auf einen kleinen Zettel schrieben. Die Low- Lights liesen wir dann auf einem kleinen Boot auf Wasser und zündeten sie an, damit keiner die schlechten Gedanken mit nach Hause nehmen muss. Das brennende Boot auf dem Wasser war ein wirklich magischer Anblick, und die Leiter waren sehr begeistert, dass ihre Idee tatsächlich so gut funktionierte!
Danach wurden noch unsere Neuzugänge getauft! Erst gab es einen Kriegsbemalung mit einer hauseigenen Schlammmaske, danach galt es, geführt von der Taufpatin/den Taufpaten, einen Parkour mit verschlossenen Augen zu bewältigen. Zum Schluss wurden alle feierlich am Lagerfeuer ganz offiziell zum Teil unserer kleinen Stammesfamilie. Der Abend klang dann entspannt mit Pudding, Marshmallows und Stockbrot am Lagerfeuer aus, bevor alle glücklich und zufrieden in ihre Schlafsäcke krochen.
Geschrieben von Luise