Keine vier Tage sind seit dem Lager vergangen, aber dir geht es so wie mir und du sehnst dich noch danach? Willst das Lager zurück haben?
Das geht!
Das geht sehr gut!
In deinem Kopf.
Lasse dich im Folgenden auf eine kleine Gedankenreise ein – und führe sie fort!
Schreibe in die Kommentare wie dein Tag weiter ging, was du erlebt hast. Knüpfe an die Geschichte weiter unten an, oder besser noch, knüpfe an den letzten Kommentar an.
So kriegen wir einen riesigen Sommerlagerrückblick aus ganz verschiedenen Perspektiven. Und völlig ohne Bilder (Die wir allerdings später hinzufügen können!).
Vertrete DEiNE Perspektive. Bleibe nicht so Allgemein wie ich angefangen habe. Werde konkreter. Erzähle von DEiNEM Tag!
Los gehts:
Du gehst an den Jackenständer und stellst fest, dass deine Jacke, die, die du im Lager auch angezogen hattest, immer noch nach diesem rauchigen Geruch des Feuers duftet. Du erinnerst dich, wie du abends, nach einem dieser anstrengenden Tage am Lagerfeuer saßest. Kein bestimmter Tag, einfach einer von ihnen. Du erinnerst dich, wie das Feuer immer größer wurde. Wie es heller wurde. Wie du wie hypnotisiert in die Flammen geschielt hast. Wie du selbst ein Stück Holz in es gelegt hast.
Und auf einmal bist du wieder mitten drin. Im Lager.
Juffis, die um dich herumlaufen, gefährlich mit dem Werkzeug rumfuchteln, die versuchen ihre selbst geschnitzten Schiffchen gegenseitig zu klauen. Pfadis, die monoton einen Müllwagen nachmachen, in einer Ecke oder im Zelt liegen und sicherstellen, dass der Bravojugendpressezufluss nicht abreißt. Rover, die genervt vom viel zu frühen Wecken herummaulen und heute den gefühlten zehnten Tag an der Leiter für ihr Baumhaus, welches sonst so detailverliebt gebaut wurde, werkeln. Und schließlich die Leiter, die herumlaufen, herrumnerven und versuchen, Juffis zum langsameren Herumrennen zu bringen, Pfadis zum Werkeln zu motivieren und Rover mit Frühaufstehens-Didaktik den Tag zu einem Bauerfolgreichen zu machen.
Erinnerst du dich noch an den ersten Tag? An die Radtour? Jeder wusste, wohin es geht, aber trotzdem bist du brav mitgefahren. Bist du angekommen am Zeltplatz. Und warst überrascht. Schön war er. Und noch so frisch, so unbebaut. Gerade zu sich danach sehenden endlich die Zelte aufgeschlagen zu bekommen.
Und, Sommerlagertrainiert wie du bist, wusstest du schon in dem Moment, als du dein Fahrrad verließt, dass eben das als nächstes kommen würde. Zelte aufbauen.
Dieses Mal ganz ohne die Unterstützung irgendwelcher Leiter. Seltsam. Seltsam chaotisch. Aber es funktionierte. Mehr schlecht als recht. Aber es funktionierte.
Und dann abends. Der erste Lagerfeuerabend.
Die Liederbücher gezückt. Daran erinnert, wie es beim letzten Mal war. Pfadfinderlagerfeueratmosphäre. Unbeschreiblich. Mit der Gitarre die alten Lieder singen. Liefen sie im Radio so häufig, wie du sie schon gesungen hast, hättest du bereits alle CDs verbrannt. Aber hier zählt das nicht. Hier ist jeder Song jedes Jahr neu. Neu schön.
Der Gang zum Bett. Aber vorher, das erste Mal in diesen metallenen Kasten laufen. Duschcontainer nannten sie ihn in der Abendrunde. Erstaunlicherweise gar nicht so schlimm wie vorgestellt. Viel besser als die Sanitäranlagen im letzten Lager. Findest du.
Und dann liegst du im Schlafsack, der der großen Hitze wegen halb geöffnet ist. Im Schlafsack liegen, auf deiner Isomatte, auf deiner Luftmatratze. Das Zelt über dir. Wann hast du das das letzte Mal gemacht? Ungewohnt und gewohnt zugleich. Du drehst dich auf die Seite, rückst dein Kopfkissen noch einmal nach. Wie hast du es vermisst. Diese Pfadfinderatmosphäre. Der Pfadfindermodus. Schließt die Augen und schläfst ein.
Irgendwer hat sich bewegt. Irgendein Reisverschluss wird geöffnet. Da ist also doch noch jemand außer dir wach? Du schaust hoch. Die restlichen Köpfe des Zeltes bewegen sich auch. Alle sind wach. Und schon erklingt die Glocke, die das Frühstück ankündigt. Ohje! Soll das jetzt jeden Morgen so sein?
Du steigst aus deinem Schlafsack, schaust an dir herunter. Umziehen? Oder so zum Frühstück? Ok, wenigstens eine andere Hose an. Und schon sitzt du am Frühstückstisch. Um dich herum noch viel verschlafenere Gesichter als deines. Das macht dir Mut. Alle schauen auf ihr Brötchen. Schauen auf ihr mit Zwiebeln und Tomaten verfeinertes Käsekörnerbrötchen. Essen es langsam aber doch gezielt. Es wird sich ausgetauscht. Wer hat das Lagerfeuer als letzte verlassen? Wie lang war er noch da? Und er? Und sie?
Mist. In einer halben Stunde zur Morgenrunde parat sein. Vorher noch schnell Waschen gehen? Ach, komm schon. Erster Tag. Das schaffst du.
Den Wasserhahn aufdrehen. Warm, schön warm. Heiß, viel zu heiß. Mist. Verbrannt. Dass das nirgends angekündigt werden kann, wann das Wasser so richtig heiß wird. Für morgen vermerken: Nicht direkt den linken Wasserhahn voll aufdrehen. Langsam herantasten. Und die Zahnpasta hat auch schon mal besser geschmeckt. Was hat Mutter da mit gegeben? Das heißt also fiesen Zahnpastageschmack für die nächsten zwei Wochen. Na toll.
Spiritext. So ein komischer Quatsch. Von gemeinsam starksein, von wegen Gott. Man man, wer denkt sich so was eigentlich immer aus? Du schaukelst gähnend zurück in deinem Schwedenstuhl. Der Text wird auch irgendwann vorbeigehen. Kennst du ja schon. Aber halt. So schlimm ist der ja eigentlich gar nicht. Dick aufgetragen. Ok. Aber im Kern? Vermerk für morgen: Von Anfang an besser zuhören. Woher kriegen die eigentlich immer so früh morgens die Energie, da jetzt lächelnd über den kommenden Tag zu reden. Seltsam sind sie, wirklich seltsam.
Bauen. Bauen, bauen, bauen.
Dann geht es also los. Dieses Baulager. Dieses „Baulager“.
Du gehst noch ein letztes Mal in dein Zelt, holst dein Halstuch und legst es um. Wieder dieser Pfadfindermodus.
Dann jetzt also wirklich. Lange hast du dich gefreut. Und jetzt ist es da. Lange warst du skeptisch. Skeptisch ob das Thema gut ist, ob der Ort trotz seiner Nähe gut ist. Aber hier bist du jetzt.
Und jetzt geht es los.
Jetzt geht es los, an die Leiter. Leider ist es sehr heiß und es ist schwer sich auf seine Sache 100% zu konzentrieren und richtig zu arbeiten, weil der Kreislauf im Keller ist, man mit dem Wassertrinken nicht dem ganzen Schwitzen nachkommt, obwohl man will. Eigentlich möchte man diese Leiter zu Ende bringen und sagen können: auch ich habe meinen Teil zum Baumhaus beigetragen. Also gehen wir es langsam an. Suchen uns Hilfe wo wir sie brauchen, lehnen auch Hilfe ab, weil wir das selbst planen können. Leider müssen wir die ganze Leiter komplett auseinander nehmen und die ganzen Sprossen neu anknoten, weil sie nicht ausreichend befestigt sind. Doch am Ende haben wir es geschafft. Wir haben die Leiter so, wie wir sie haben wollen. Haben sie verlängert und stabilisiert, mit einer noch nicht im Lager angewendeten und uns auch unbekannten Methode. Ja, wir können stolz auf uns sein in einem uns relativ unbekannten Gebiet etwas doch recht Gutes hervorgebracht zu haben. Doch unser Tatendrang ist an diesem Tag noch nicht gestillt. Wir möchten noch eine Schaukel bauen. Maße nehmen, Holz besorgen, sägen, und naja, auch ein wenig zu viel hacken. Nämlich auf nicht dafür vorgesehenes Material, Fleisch, menschliches. Es war so weit, ich verletzte mich an meinem Finger. Der Weg zum nächsten Krankenhaus war zum Glück nicht sehr weit und mit bekannter und netter Begleitung zweier Schwestern, war die Fahrt auch überstehbar. Am meisten ärgerte es mich, dass ich die Schaukel wohl an diesem Tage nicht mehr mit vollem Einsatz fertig stellen konnte, hatten wir doch auch noch gar nicht richtig damit angefangen. Im Krankenhaus also in die Notfallaufnahme, dann zum Röntgen. Der Mann der mich geröntgt hat ist auch Pfadfinder, erzählte mir von seinem Sommerlager dieses Jahr und zeigte mir auch noch, wie die Aufnahmen meines Fingers eingescannt wurden und dann im Haus verschickt werden konnten. Alles digital, modern, interessant. Auch noch was gelernt bei meiner Ungeschicktheit ;)
Zurück im Lager präsentierte ich dann meinen neuen Verband. Die Schaukel konnte ich leider nur sehr gering mit fertig stellen, quasi gar nicht. Leider. Aber der Wille war da.
Wie genau dieser Tag zu Ende ging, das weiß ich leider nicht mehr. Ich denke jedoch, dass es ein schöner Abend am Lagerfeuer war. Vielleicht habe ich sogar im Baumhaus geschlafen.
Gute Nacht
Der zweite Tag des Lagers war heiß, sehr heiß. Trotzdem war die Pfadi Stufe hoch motiviert und war sich sicher, dass die geplante Brücke noch heute Gestallt annehmen würde. Nartürlich bekamen wir auch noch Unterstützung, von einem sehr netten und auch hochmotivierten Mann namens „Stephan“. Zuerst war dieser sehr skeptisch, was würde das wohl geben, fünf Mädels und eine Axt. Doch dann zogen wir ihn mit in den Bann, den Bann des bauens und schließlich nahm die Brücke doch noch Gestallt an. Die Arbeiten an der Brücke gingen ziemlich schnell vorann und jeder konnte mit Recht stolz auf sich sein. Am Ende dieses Tages, konnten wir die Brücke bewundern und mit funkelden Augen präsentieren wir das fast fertig gestellte Werk. Wie dieser Tag zu ende ging, weiß ich nicht mehr genau, bestimmt gab es wider leckeres Essen das Kaki gekocht hatte, aber dass wie schon erwähnt weiß ich nicht mehr. Bis dann
Nach dem anstrengenden Bauen in der Hitze fühlst du dich halb verdurstet und denkst nicht, dass du die Kraft aufbringen wirst jetzt noch deine Tasche geschweige denn das Zelt aufzubauen. Die einzige vernünftige Beschäftigung ist nix-tun und vielleicht lesen oder Musik hören, doch zu mehr fühlst du dich nicht mehr in Stande. Nachdem Rover ihre Duftmarke hinterlassen haben und dir einfällt, dass du und deine Gruppe heute an der Reihe ist zu Kochen, kehren notgedrungen deine Lebensgeister zurück. Du begibst dich auf den langen Weg zum Küchenzelt, wo du schon sehnlichst erwartet wirst- von diversen Gemüsesorten, die gerne geschnitten werden möchten. Du und die anderen Mädels, die dir in den letzten Tagen mal wieder total ans Herz gewachsen sind, die mit dir in einem Zelt schlafen und vor dem Duschcontainer auf dich warten, ihr habt Spaß beim Kochen und findet das Fleisch eklig, aber ohne geht’s auch nicht. Dann geht es an den Bräter, Fleisch rein, Parika und Zwiebeln dazu..ach…den Knoblauch nicht vergessen, ohne geht da nix. Als dann auch die Salatsoße fertig ist, dabei hat dir Tobi geholfen, er hat da so ein tolles Buch und Kaki ist total begeistert von dem ganzen Honig, der im Dressing ist, kannst du laut „Essen ist fertig“ rufen und darauf warten, dass die anderen angetrudelt kommen. Du weißt, dass das Essen lecker ist, schließlich ist es international und von Pfadi-Händen gekocht, das kommt immer gut an. Vielleicht gibt es sogar noch einen Nachtisch mit vielen Kalorien. Wenn nach dem Aufräumen der Küche noch Zeit ist, kannst du dich nochmal irgendwohin chillen und deine „Beschäftigung“ aufnehmen oder du bist wieder hochmotiviert und musst unbedingt noch dies und das tun. Spätestens zur Bannerrunde wird von dir verlangt halbwegs verdaut zu haben, da wird dir dann nochmal gesagt, wann es Frühstück gibt, wer was machen muss und wann du morgens duschen gehen darfst-als wenn man sich das alles merken könnte. Von diesem Punkt an, wird der Abend richtig gemütlich, wenn du nämlich morgens bereits geduscht hast, musst du nicht mit Käthe und Julia abklären, wer, wann, wie lange und wer danach duschen geht. Du kannst dir einen Pullover anziehen gehen, denn es wird doch etwas kühler gerade. Irgendeiner hat bestimmt eine Tüte Chips oder Cookies geöffnet und du setzt dich auf einen Schwedenstuhl ans Feuer um den Abend zu genießen und um über den Tag nachzudenken. Wenn du dann früh unter lauten Protest von Peter ins Bett gehst, fühlst du dich rundum wohl und freust dich auf den nächsten Tag, deshlab „HALT DIE FRESSE“ & Gut Pfad.