Roverrunde erhält Besuch aus Tansania

Am Donnerstag den 11.08.2005 zog die Roverrunde der Langerweher Pfadfinder los, um am internationalen Pfadfinderlager „Rhinemoot“ in Wegberg, dem Pfadfinderzentrum der Diozöse Aachen teilzunehmen. Nur waren sie dieses mal nicht allein, sie wurden begleitet von 8 Männern und Frauen aus Tansania, genauer gesagt Teilnehmer der T.Y.C.S (Tansanian Youth Catholic Students). Diese Gäste waren nach Deutschland gereist um in der darauf folgenden Woche am Weltjugendtag in Köln teilzunehmen.  Da die Langerweher Roverstufe ein Sozialprojekt in Kooperation mit einer Schreinerschule in Tansania durchführt, hatte sie zusammen mit der Pfarre Langerwehe diesen Besuch organisiert. Nachdem in den ersten zwei Tagen des Aufenthalts der Ort Langerwehe und seine Geschichte erkundet wurden, machte man auf dem Weg nach Wegberg noch einen Abstecher zum Tagebau Garzweiler. Die Gäste erfuhren in diesen Tagen viel neues, und hatten reges Interesse an allem, was man ihnen zeigte. In Wegberg angekommen, lernten sie schon bald das Lagerleben kennen. Nach dem Aufbau der Zelte und der Zuteilung der Schlafplätze, wurde zur Abendrunde gerufen. Hier traf man auf insgesamt weitere 80 Lagerteilnehmer, aus Nationen wie Kolumbien, Brasilien, Litauen, Israel, den Niederlanden und Deutschland. Die einzelnen Gruppen stellten sich vor und am anschließenden Lagerfeuerabend fand bereits der erste kulturelle Austausch statt. Jede Nation steuerte landestypische Gesänge und Spiele bei; es war eine Bereicherung für alle Teilnehmer. Am nächsten Tag stand der „Tag des sozialen Engagements“ auf dem Programm. Es wurden Lebensmittel für bedürftige gesammelt, Möbel eines Kindergartens renoviert und Schwedenstühle gebaut, deren Erlös der Schreinerschule in Tansania zugute kommt. Die Kommunikation der Teilnehmer funktionierte trotz unterschiedlicher Sprachen sehr gut, da Englisch gesprochen werden konnte und man ertappte sich teilweise dabei, mit seinen deutschsprachigen Freunden auch schon Englisch zu sprechen. Aufgrund der relativ überschaubaren Teilnehmerzahl fand ein interkultureller Austausch statt, der anders gar nicht möglich gewesen wäre, und so wurden schon bald Aufnäher, Anstecker und Emailadressen getauscht. Die tansanianischen Gäste waren erfreut über die Herzlichkeit die ihnen von allen Seiten entgegengebracht wurde.
Am Samstag ging es auf verschiedene Ausflüge. Die Lagerteilnehmer teilten sich auf vier in etwa gleich große Gruppen auf, und zogen dann los, um nach Vertrauens- und Abenteuerspielen, z.B. in den Niederlanden in einem alten Kalksandstein-Bergwerk klettern zu gehen, oder ein Freilichtmuseum und einen Mittelaltermarkt zu besichtigen. Abends tauschte man sich über die Erlebnisse aus und es wurde wurde gefeiert.
Sonntag stand dann der Besuch Aachens auf dem Programm. Der „Tag der Begegnung“ lockte neben uns viele weitere tausende Pilger nach Aachen, um dort den Beginn des Weltjugendtages zu feiern. Nach Besichtigung der Innenstadt und Feiern mit den vielen anderen Pilgern, ging es ins Stadion, wo eine große Messe gefeiert wurde. Die Pilger der vielen Nationen hatten sich dort versammelt, um am Gottesdienst teilzunehmen, der leider von heftigen Regenfällen begleitet wurde. Doch die Stimmung blieb nach wie vor außergewöhnlich, und so ging es im Anschluss mit 250 französischen Pfadfindern zusammen zurück zum Zeltplatz nach Wegberg, um zusammen das Ende dieses internationalen Lagers zu feiern. Jede Nation stellte sich noch einmal mit klassischen Liedern, Tänzen und Spielen vor, und es wurde noch lange gefeiert, ehe am nächsten Morgen zum Weltjugendtag oder zurück nach Hause aufgebrochen wurde. Hier trennten sich dann auch die Wege der Pfadfindergruppe Langerwehe und der tansanianischen Gäste, da diese für die Dauer des Weltjugendtages  in der Nähe von Köln untergebracht waren.
Gestern kehrten sie glücklich mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen vom Weltjugendtag zurück, und wurden heute Morgen nach einem kurzen Gottesdienst mit Pfarrer Hagens, den Pfadfindern und den Gastfamilien im Jugendheim Langerwehe herzlich verabschiedet. Die Roverstufe der Pfadfinder wurde reich mit traditionellem Schmuck, Instrumenten und Andenken beschenkt und wurden gebeten, die tansanianischen Gäste einmal in Tansania besuchen zu kommen. Dann ging es für die 8 Gäste zurück zum Flughafen Düsseldorf, um ihren 15-stündigen Flug zurück nach Tansania anzutreten. Rückblickend eine einmalige Erfahrung für die Pfadfinder und die Gäste  und Grund genug sich weiter für Tansania zu engagieren.